Shelby Lynne hat alle Songs auf ihrem warmen und stimmungsvollen achten Album Identity Crisis selbst geschrieben, gesungen und produziert und auch die Gitarrenparts selbst eingespielt. Der Titel ist vermutlich eine ironische Anspielung auf Lynnes von Stilwechseln gekennzeichnete Laufbahn, denn dieses ruhige, intensive Ausnahmealbum kann eigentlich nicht gemeint sein. Die Songtexte sind so persönlich und offenherzig, dass man sich bisweilen wie ein Voyeur vorkommt. … mehrIdentity Crisis ist schlicht produziert und klingt, als wäre es spontan im Wohnzimmer aufgenommen worden, wie eine Zusammenstellung von Demos für das große Erfolgsalbum, bevor ein Szene-Produzent alles ruiniert hat. Lynnes Stimme, entspannt, sicher und ausdrucksstark wie immer, wird unterstützt durch Kontrabass, Gitarren, E-Piano sowie sehr dezente Percussion. Die Kerzenscheinatmosphäre wird nur an wenigen Stellen durchbrochen, etwa durch die Midtempo-Rocknummer "Gotta Be Better", den Gospelrefrain von "10 Rocks" und natürlich "Lonesome", einen herrlichen Titel mit Nashville-Patina, der mit in mehreren Spuren aufgenommenem Gesang und einem Streicherteppich an Patsy Cline gemahnt. Einem Gerücht zufolge entstand das schöne, optimistische Stück "One With The Sun", das den Abschluss bildet, nach einem langen Telefongespräch mit Willie Nelson. Das ist auch in Ordnung so, denn wenn dieses Album an irgendetwas erinnert, dann an Nelsons Red Headed Stranger . --Mike McGonigal weniger
CD 1
01 - Telephone
02 - 10 rocks
03 - If I were smart
04 - Gotta be better… mehr
05 - I don't think so
06 - I'm alive
07 - I will stay
08 - Lonesome
09 - Evil man
10 - Buttons & beaus
11 - Baby
12 - One with the sun weniger