Bildlich gesprochen marschierte Matthew Sweet in dem größten Teil der neunziger Jahre nicht so sehr nach dem Rhythmus seines eigenen Schlagzeugers, sondern schwamm entschlossen gegen die vielen tonangebenden Strömungen in der Rockmusik. Für Sweet sind die melodischen, sensiblen und dennoch abenteuerlichen Arrangements und Produktions-Standards der 60er und 70er Jahre immer noch die seit langer Zeit verloren gegangenen Grals-Heiligtümer, auf deren Suche er sich mit … mehrLeidenschaft begeben hat. Er lehnt die Phase, die er als "vertrocknetes Jahrzehnt" bezeichnet (wegen dessen Produktions-Standards, nicht unbedingt wegen der Inhalte) für sich ab und lauscht bei In Reverse mit Rachegedanken den Klangwänden von Phil Spector und dem in der Mitte der sechziger Jahre entstandenen Studio-Erstling von Brian Wilson. (Der großartige, erstklassige Bassist während dieser außergewöhnlichen Aufnahmen, Carol Kaye, ist hier eine der Schlüsselfiguren.) Episch in seinem Ausmaß und mit seinen Harmonien berauschend (wenn auch gelegentlich exzessiv), ist dies ein Album eines Künstlers, der die trennende Zone zwischen seinen Fähigkeiten und seiner Performance auslotet und bei dem Vernunft, Hemmungslosigkeit und Selbstvertrauen sich mit jedem Track zurück in die Zukunft entwickeln. --Jerry McCulley weniger
CD 1
01 - Millennium Blues
02 - If Time Permits
03 - Beware My Love
04 - Faith In You… mehr
05 - Hide
06 - Future Shock
07 - Split Personality
08 - I Should Never Have Let You Know
09 - Trade Places
10 - What Matters
11 - Write Your Own Song
12 - Worse To Live
13 - Untitled
14 - Thunderstorm weniger