Endlich haben wir wieder eine Diva! Eines dieser charismatischen Gänsehautwesen, die mit Schrankkoffer reisen und die stets einen 30-Menschen-Tross um sich herumwuseln haben. Eine der Exzentrikerinnen, die sich Tausende von Meilen eine bestimmte Creme hinterherschicken lassen und die ihre Umkleide für nur einen einzigen Abend neu tapezieren und möblieren lassen. Und "La Gitarra" (so genannt wegen ihrer Exremkurven) kann sich das Brimborium leisten, denn abgesehen davon, … mehrdass sie bereits seit 13 Jahren als A-Klassen-Tänzerin arbeitet, stieg sie als Schauspielerin seit 1999 in die Nationalliga Hollywoods auf und kassiert Gagen von circa acht Millionen Dollar pro Film (für The Wedding Planner ). La Lopez arbeitet 20 Stunden täglich, verfügt über eisernen Durchsetzungswillen und einen madonnahaften Geschäftssinn. Seit zwölf Monaten hatte sie keinen einzigen Tag frei und so gönnte man ihr auch den Erfolg mit ihrem dritten Talent, mit der Musik. Kritiker behaupten zwar, dass Jennifer besser schauspielern als singen könne, aber sechs Millionen verkaufter Alben des Debüts On The 6 widersprechen diesen Schandmäulern. Außerdem ist es der Welt egal, schließlich liebt und verehrt man La Lopez nicht wegen ihrer Stimme, sondern wegen ihrer geschickten Hand beim Inszenieren ihrer Person, ihrer Kurven, ihrer Videos und beim Aussuchen der Songs. Tatsächlich ist ihr Stimmchen denn auch eher dünn und zart-mädchenhaft, tatsächlich sind ihre Produktionen stark vom Geschmack ihres Lovers Puff Daddy beeinflusst. Außer wenn La Lopez spanischsprachige oder salsarhythmische Songs zum Besten gibt. Dann bricht aus ihr das ganze Feuer der Puertoricanerin durch, auch wenn diese in der New Yorker Bronx geboren wurde. Fast schade, dass sich Jennifer auf J.Lo so selten zu Latinorhythmen hinreißen lässt und sich lieber im eher glatten R'n'B-inspirierten Poplager à la "Love Don't Cost A Thing" bewegt. Aber Pfeffer-Songs wie "Ain't It Funny", "Carino" -- ein Gänsehautsalsa -- "Dame", "Dance With Me" oder "Si Ya Se Acabo" stehen der sanftäugigen Paprikaschote einfach fantastisch zu Gesicht. Besonders tief unter die Haut geht J.Lo auch in den weniger kitschigen Balladen, die äußerst komplex und vielschichtig produziert sind: "Come On Over" ist eines der schönsten Low-Tempo-Nummern des neuen Jahrtausends und rührt zu Tränen. --Kati Hofacker weniger
CD 1
01 - Love don't cost a thing
02 - I'm real
03 - Play
04 - Walking on sunshine… mehr
05 - Ain't it funny
06 - Cari
07 - Come over
08 - We gotta talk
09 - That's not me
10 - Dance with me
11 - Secretly
12 - I'm gonna be alright
13 - That's the way
14 - Dame (Touch me)
15 - Si ya se acab
16 - Pleasure is mine
17 - I'm waiting
18 - I'm real (Murder Remix) weniger