Mit dem 1957 erschienenen Paris Blues liefert Lucky Thompson, der ein Jahrzehnt zuvor mit Charlie Parker Aufnahmen gemacht hatte, gemeinsam mit dem Pianisten und Sänger Sammy Price den überzeugendsten Beweis für seine Wurzeln. Der Schwerpunkt liegt auf dem Blues und der französische Gitarrist Jean-Pierre Sasson liefert dazu äußerst eigenwillige Soli. Sammy Price ist in seinem Element, beim Singen und am Piano, und Thompsons Tenorsaxofon, das einst zu Count Basies Band … mehrgehörte, fügt sich hier gut ein, ohne das Geringste von seiner typisch warmen Klangfarbe einzubüßen. Am besten klingt es bei seinem Instrumentalstück "Minor Blues" und bei einer Version von "Sweet Georgia Brown" in gemäßigtem Tempo, das sich aus dem Blues-Bereich entfernt. Dennoch sind Thompsons Beiträge zu dem gesungenen Blues hier immer angemessen und oft bewegend. Als Thompson noch jung war, hatte Lester Young den Blues mit mehr Überzeugungskraft als Coleman Hawkins gespielt, und vielleicht ist es keine Überraschung, dass zu diesem Zeitpunkt Thompson, der häufig von Musikkritikern zu der Hawkins-Schule gerechnet wurde, hier öfter an den Geist von Lester Young, seinen damaligen Vorgänger auf dem Stuhl von Basies erstem Tenorsaxofonisten, erinnert. --Graham Colombé weniger
CD 1
01 - I Want A Little Girl
02 - Paris Blues
03 - Up Above My Head
04 - Minor Blues… mehr
05 - Sweet Georgia Brown
06 - How Long, How Long Blues
07 - Lucky T
08 - Embassy Boogie weniger