Gut drei Jahre nach dem von der Kritik gefeierten Album "Moffou" verzaubert Salif Keita seine Fangemeinde mit einer weiteren Songsammlung auf akustischer Basis. "M'Bemba" ist ein Album, das mit einfachen Mitteln eine große Wirkung erzeugt: In zehn Songs setzt Keita treibende Tunes wie das beschwingte "Yambo" neben epische Kompositionen wie der herzzerreißenden Ballade "Tu Vas Me Manquer". Damit zementiert der Meistersänger aus Mali seine Kehrtwende hin zu einem … mehrneotraditionellen, beinahe puristischen Afro-Sound. Der Opener "Bobo" besticht durch eine anrührende Mandingo-Melodie mit apartem Frauenchor, dezent-differenziertem Percussion-Play und einer auf Hall gelegte Jazztrompete. Mit seinem Soukous-Feeling erinnert das auf Dancefloor getrimmte "Calculer" an Salifs großen Hit "Tekere". Das melodische, fast liebliche "Dery" wiederum wird von dem härteren "Ladji" mit Jamaikas Dancehall-Star Buju Banton als Gastsänger abgelöst, das mit einem eindeutig auf Remix ausgelegten Beatgerüst unterlegt ist. Mit dem Titelsong, einer bewegenden Ode an die Vorväter, und dem meditativen "Moriba" klingt Salif Keitas achtes Album seit "Soro" (1987) ohne Schwachstellen vergleichsweise kontemplativ aus. Zwar stand ihm neben Koravirtuose Toumani Diabaté und Percussioncrack Mino Cinelu auch sein langjähriger Weggefährte, der Elektro-Gitarrist Kante Manfila, zur Seite, dennoch zeichnet Salif Keita unter der Regie von Jean Lamoot in zehn superben Songs ein vorwiegend akustisches Klangbild, das auch inhaltlich relativ kompromisslos 'Back-To-The-Roots' führt. Damit entpuppt sich "M'Bemba" als gelungenes Sequel zu Salifs letztem Longplayer, der - ebenfalls von Lamoot produziert - unter weitgehendem Verzicht auf elektronische Effekte entstanden war. Mit "Moffou" vermochte Keita zum ersten Mal in seiner vier Jahrzehnte umspannenden Karriere auch jene Kritiker zufrieden stellen, die den unkonventionellen Afrikaner auf seine Rolle als Hüter der Tradition festnageln wollten. Paradoxerweise rockt sein letzter Hit "Madan" seither den Ethno-Dancefloor im Elektro-Remix von Martin Solveig. Mit "M'Bemba" jedenfalls hat sich der Albino aus dem Geschlecht des vielbesungenen Mandingo-Herrschers Sundjata Keïta (1190 - 1255) noch einmal selbst übertroffen. Das in seiner Schlichtheit grandiose Werk bringt Keitas goldene Stimme und sein überragendes Songwriter-Talent perfekt zur Geltung. Und dafür kann es nur die Bestnote geben. -- Wolfgang Zwack weniger
CD 1
01 - Bobo
02 - Laban
03 - Calculer
04 - Dery… mehr
05 - Ladji
06 - Kamoukié
07 - Yambo
08 - Tu Vas Me Manquer
09 - M'bemba
10 - Moriba weniger