On The Corner ist die vielleicht kontroverseste Platte, die Miles Davis je veröffentlicht hat. Sie wurde bei ihrem Erscheinen von Kritikern und Fans fast einhellig verrissen. Und doch hat sich diese geradezu visionäre Musik über die Jahre als Richtschnur für fast jeden ernsthaften Musiker, ob Jazzer oder nicht, erwiesen. Davis verwendet rituelle Trancerhythmen aus dem Fundus der klassischen indischen Musik und mischt sie mit schwärzestem Großstadtjazz. Darunter pumpen … mehrbutterfette Bassläufe, die zusammen mit Keyboards, Gitarren und verschiedensten Percussionsinstrumenten eine wahre Kakophonie ergeben. On The Corner spiegelt nicht nur Davis´ Vorliebe für solch unterschiedliche Musiker wie Sly Stone, James Brown, Ornette Coleman, Paul Buckmaster und Karlheinz Stockhausen wider, sondern nimmt auch den zeitgenössischen Hip-Hop und Jungle vorweg. Mit seiner verstärkten Wah-Wah-Trompete phrasiert Miles Bluesläufe, die stark an Hendrix erinnern. Das Titelstück und "Black Satin" sind reine avantgardistische Gruppenimprovisationen, die mit gefährlich ansteckenden Dance-Beats unterlegt sind. --Chip Stern weniger
CD 1
01 - On the Corner/New York Girl/Thinking of One Thing and Doing Another
02 - Black Satin
03 - One and One
04 - Helen Butte/Mr. Freedom X