Von Anfang an, wenn die Synthesizerklänge von Donny X von einem schwermütigen Bass begleitet hereinschweben, wird klar, dass Outrospective die starken Seiten von Faithless hervorhebt. Die Band war immer schon mehr als nur irgendein Dance-Act. Faithless sind Leute, die sich gekonnt an allen Fronten der modernen Musik bewegen können. Ihre Stücke sind gefühlvoll angelegt, bieten eine verführerische Atmosphäre und eindringliche Melodramatik. Das Gespür für Dance kommt … mehrhinzu. Gleich zu Beginn schafft die erste Single We Come 1 eine sichere Grundlage und verbindet Rollos entnervende Klanglandschaften, die Dance-Floor-Mentalität von Sister Bliss und die unbewegte Stimme von Maxi Jazz und ruft unweigerlich gute Erinnerungen an die Power des bisher besten Stückes "Insomnia" hervor. "We Come 1" bringt wie "Tarantula" und "Machines R Us" auch alles wieder auf höhere Touren, was den Wert in den Clubs festigen wird -- was ja bei ihrem letzten Longplayer, dem zurückhaltenden Sunday 8pm etwas in den Hintergrund geraten war. So ganz nebenher ist da auch ein wenig mehr Optimismus zu bemerken bei dem wunderschönen "One Step Too Far" (mit dem unvermeidlichen Auftritt von Rollos Schwester Dido) und mit Philly Soul bei "Muhammad Ali", wobei Maxi Jazz einen wahren Lobgesang auf den Helden ihrer Kindheit anstimmt und damit auch der finsteren Stimmung von Sunday 8pm etwas entgegensetzt. Aber der eigentliche Reiz des dritten Faithless-Albums liegt wie immer in den faszinierenden Monologen von Maxi Jazz. Wenn er den Gedanken, Wünschen und Konflikten, die sich in unserem Innern abspielen, eine Stimme verleiht, dann ist nichts so packend wie seine ruhigen Betrachtungen bei "Not Enuff Love": "Money in my pocket/But I just can't give no love". --Dan Gennoe weniger
CD 1
01 - Donny X
02 - Not Enuff Love
03 - We Come 1
04 - Crazy English Summer… mehr
05 - Muhammed Ali
06 - Machines R Us
07 - One Step Too Far
08 - Tarantula
09 - Giving Myself Away
10 - Code
11 - Evergreen
12 - Liontamer weniger