Wie fast alle Joachim-Witt-Alben ist auch das neue zwiespältig und kontrovers, selbst wenn er es Pop nennt. Das sei ironisch gemeint, aber auch ernst, so der Künstler. Die Keyboards, Electronics und Gitarren sind immer noch sehr wuchtig, der Gesang meist maniriert martialisch wie auf dem Opener "Krieger des Lichts" oder "Ich will mehr". Düster und verzweifelt senkt sich der "Fluch der Liebe" über einen, als hätte man den rechtzeitigen Absprung in der Disko verpasst, … mehrund bei "Vorwärts" fliegt einem das Heavy-Metal-Brett um die Ohren. Wesentlich differenzierter und melodisch sind das operettenhafte "Für einen Moment" und das hymnische "Sag was du willst" aufgebaut, bei denen Witt endlich die hohe Singstimme herauslässt. Ruhe kehrt beim romantischen Duett "Erst wenn..." und bei der Ballade "Immer noch" ein. Am überraschendsten ist sicher das Cover "Mein Freund der Baum" der Schlagersängerin Alexandra, das er mit großem Chor zu einer Art neuem Volkslied auferstehen lässt. Spätestens hier wird klar, dass Witt geschickt seine Gefühle versteckt, vielleicht aus Angst, er könne in kitschiges Fahrwasser geraten. Es wäre spannend zu hören, wie es klingt, wenn er die emotionale Handbremse völlig loslässt. --Ingeborg Schober weniger
CD 1
01 - Immer noch
02 - Ich will mehr
03 - Fluch der Liebe
04 - Für den Moment… mehr
05 - Draussen vor der Tür
06 - Mein Freund der Baum
07 - Sag was Du Willst
08 - Später
09 - Erst wenn...
10 - Vorwärts
11 - Krieger des Lichts
12 - Du Wirst bald Geschichte sein
13 - You Make Me Wonder weniger