Sein Album Timeless mit dem 22-minütigen Opener aus dem Jahr 1995 gilt heute noch zurecht als Meilenstein des Genres. Bei "Mother", dem Stück, das mit 60 Minuten (fast) eine ganze CD seines neuen Doppel-Albums Saturnz Return füllt, fangen die Beats nach 20 Minuten überhaupt erst an. Goldie wurde neben seinem Idol Grooverider und dem softeren LTJ Bukem zur Gallionsfigur des Drum & Bass, jener Musik, die klingt wie Hip Hop, Dub und Techno auf Stufe drei in einem … mehrleistungsstarken Mixer verquirlt. Auf seinem Label Metalheadz scharte Goldie junge Talente wie Peshay, Doc Scott und Source Direct um sich, die längst selbst als Stars gehandelt werden. Und nun - endlich - legt der Meister sein zweites eigenes, gar nicht marktkonformes Werk vor. "Mother" hat mit cooler Clubmusik zum Kopfnicken gar nichts und mit der tieftraurigen 3. Symphonie Hendrik Goreckis einiges zu tun. Es war Goldies damalige Freundin Björk, die ihn mit dieser Musik bekannt machte, und sie scheint ihm geholfen zu haben, wenigstens einige seiner Dämonen auszutreiben. Auch die andere CD ist keine leichte Kost, angefangen mit "Temper Temper", bei dem sich Noel Gallagher von Oasis als Punk outet, bis zum beklemmenden "Letter of Fate", vorgetragen von Björk. "Truth", einer der beiden versteckten Bonustracks, kommt ganz ohne Beats aus und wird von keinem geringeren als David Bowie gesungen. Dessen Album Low könnte übrigens auch Pate für die düsteren Klänge von "Mother" gestanden haben. Dagegen gehört der Track "Digital" mit dem New Yorker Rapper KRS One zu den leichteren Übungen, und lediglich die Tracks "Crystal Clear" und "Fury -The Origin" sind wirklich clubtauglich. Natürlich sind diejenigen, die Goldie zum Messias hochgejubelt haben, die ersten, die ihn nun wieder demontieren wollen. Doch der ist schon wieder eine Galaxie weiter, auf der Suche nach... Doch das bleibt vorläufig sein Geheimnis. --Christian Arndt weniger
CD 1
01 - Mother
02 - Truth
CD 2… mehr
01 - Temper Temper
02 - Digital
03 - I'll Be There For You
04 - Believe
05 - Dragonfly
06 - Chico - Death Of a Rockstar
07 - Letter Of Fate
08 - Fury - The Origin
09 - Crystal Clear
10 - Demonz weniger