Das letzte Einhorn, Van Lange, Die Lutter, Dr. Pymonte, Flex der Biegsame, Yellow Pfeiffer und Specki T.D. bilden gemeinsam die Band In Extremo. Sie haben sich mit Haut und Haar dem Mittelalter verschrieben, genauer gesagt dessen blumiger Neuinterpretation. Damit sprechen sie vor allem jene an, die sich magisch von Gauklern, Hexen und Edelmännern angezogen fühlen und ihre Freizeit bevorzugt auf Mittelalterspektakeln mit seinen Märkten, Badehäusern und Ritterturnieren … mehrverbringen. Auf ihrer aktuellen CD Sterneneisen verbindet In Extremo konsequenter als je zuvor harten Rock mit mittelalterlichen Themen und führt damit die Richtung fort, die sie seit ihrem frühen Album "Weckt die Toten" (1998) verfolgt haben. Nicht zu überhören ist der deutliche Einschlag in Richtung Heavy Metal, der möglicherweise auf das Konto von Specki T.D., dem neuen Schlagzeuger der Band geht, -ein Sound, der stilistisch in Richtung der Band Unheilig weist. Kein Wunder, hat doch "Der Graf" höchstpersönlich dem Song "Hol die Sterne" seine Stimme geliehen, ebenso wie der Chef der Band Kreator, Mille Petrozza, dem Stück "Unsichtbar". Gleich die beiden ersten Stücke des Albums "Zigeunerskat" und "Gold" kommen in einer musikalischen Prägung daher, als hätten bei ihrer Entstehung illustre Verwandte wie Rammstein und Marilyn Manson Pate gestanden. Schon seit jeher liebäugelte In Extremo neben ihrer harten, rockigen Gangart mit akustisch geprägten Auftritten und verzauberte mittels erstaunlicher Unplugged-Qualitäten ihr Publikum; -dies vor allem an eher intimen Locations. Die Songs auf Sterneneisen jedoch laufen fast durchweg unter Volldampf und scheinen damit eher für Shows in den ganz großen Arenen konzipiert. Mit Stücken wie "Stalker", "Viva la Vida" und "Siehst Du das Licht" stehen die musikalischen Zeichen eindeutig auf Stadionrock. Willkommene Verschnaufpause gewähren allenfalls ruhigere Kompositionen wie "Ich vermiss Dich", "Zauberspruch No. VII" und "Hol die Sterne". Da könnte man fast beginnen, sich nach einem kleinen Stromausfall zu sehnen. Schnell würde deutlich, mit welcher Virtuosität die Bandmitglieder ihr mittelalterliches Instrumentarium beherrschen und welch differenzierte Klänge sie auf rein akustische Manier Trumscheit, Marktsackpfeife, Schalmei und Drehleier zu entlocken vermögen. Selbstverständlich dürfte es nach Behebung des Stromausfalls wieder gerne mit derselben Power weitergehen, wie auf dem Album Sterneneisen! -- Andreas Schultz weniger
1 - Zigeunerskat
2 - Gold
3 - Viva La Vida
4 - Siehst du das Licht
5 - Stalker… mehr
6 - Hol die Sterne
7 - Sterneneisen
8 - Zauberspruch No. VII
9 - Auge um Auge
10 - Schau zum Mond
11 - Unsichtbar
12 - Vermiss Dich
13 - Interactive Audio (Webplayer mit Zugriff auf exklusiven Online Bonus Content) weniger