Was selbst viele Tatort-Profigucker nicht unbedingt wissen: Ihr Liebling Manfred Krug war in seinen DDR-Zeiten auch ein beliebter Jazz-Sänger. Stolze zehn Alben hat er schon veröffentlicht, sieben davon sind nach wie vor erhältlich. Und dieses hier ist taufrisch: Nachdem Krug und sein Serien-Partner Charles Brauer in den Drehpausen immer so nett Chansons schmetterten, wurde der Zeitvertreib sozusagen als Running Gag in die Tatort-Folgen eingebaut. Und so kam, was kommen … mehrmusste: Immer häufiger meldeten sich Hörer beim NDR, ob denn die originellen Beiträge nicht auch als Album erhältlich seien. Genau: Hier ist sie also, die längst fällige Scheibe. Von Filmmusik-Tausendsassa Klaus Doldinger produziert und gelegentlich mit dem Saxophon veredelt, hören wir 14 Standards der Jazz- und besseren Schlagerliteratur in dezent-relaxten Bigband-, Orchester- und Clubarrangements. Brauer fristet dabei eher (oder zum Glück?) ein Schattendasein. Und der bescheidene Sänger Krug zehrt wie eh und je von jenem Charme, der auch seine früheren Scheiben so sympathisch machte. Wer die kennt, wird sich freuen, dass seine merkwürdig hohe Kopfstimme mittlerweile kultivierter klingt. Ein hübsches, unaufdringliches Zuhör-Album für Leute, die schon immer eine Gelegenheit suchten, sich diese anspruchsvolleren Gassenhauer zuzulegen. --Philipp Herschkowitz weniger
CD 1
01 - Somewhere over the Rainbow
02 - All of me
03 - Ganz leise
04 - Cry me a River… mehr
05 - Quiet Nights
06 - But not for me
07 - Spiel mir eine alte Melodie
08 - Goody Goody
09 - Peterle
10 - Sentimental Journey
11 - Kann denn Liebe S
12 - As Time goes by
13 - Stormy Weather
14 - Jim, Jonny und Jonas weniger