Können die Beasties nicht endlich mal eine mäßige oder zumindest eine nicht so gute Platte machen? Oder mal wieder ein Album wie Paul's Boutique veröffentlichen, das 99 Prozent der Presse belächelt haben, um sich dann etwas später zumindest vor sich selbst mit den Worten "Mann, waren die schlau und ich dumm" wegen kompletter Fehleinschätzung zu entschuldigen? Geben wir es einfach auf, Adam "Adock" Horovitz, Adam "MCA" Yauch und Mike D(iamond) spielen mittlerweile in … mehreiner eigenen Liga. Die ehemaligen Budweiser-Dosen-Werfer und Nackttänzerinnen-Liebhaber ( Licensed To Ill ) haben sich nicht nur wegen ihres Tibet-Engagements zu veritablen Polit-Rappern gewandelt, die Beastie Boys sind auch zu einem wahren Klang-Unikat in den Fächern TripHop, Punk und ihrer Paradedisziplin Rap geworden. Stachen aus dem feinen Werk Hello Nasty noch die zwei Smashhits "Intergalactic" und "Body Movin'" heraus, so zeichnet sich To The 5 Boroughs durch seine gewaltige Kompaktheit aus. Das Trio hat Los Angeles den Rücken gekehrt und ist zurück in die Heimatstadt New York gezogen, was sich auch im Albumtitel manifestiert, mit To The 5 Boroughs sind die fünf großen Bezirke Bronx, Brooklyn, Queens, Staten Island und Manhattan -- wo sie ihr neues Studio eingerichtet haben -- gemeint. Nach New York klingt das Album auch. Aufgebaut ist es auf einem festen Old-School-Fundament, auf dem sich 15 Mal fette Beats und Sounds austoben, Mix Master Mike die MK II zum Rauchen bringt und einem die Samples um die Ohren fliegen. Das überragende Stück "An Open Letter To N.Y.", eine Hommage an die Stadt, basiert auf "Sonic Reducer" von den Dead Boys. Darüber hinaus sind Sugarhill Gang, Chuck D, LL Cool J, Run-DMC, Kool & The Gang, 50 Cent, Master Ace, RZA, Nas und unzählige weitere Samples aus Songs oder von Stimmen zu erkennen. Zwischen trockenen Old-School-Songs und modernen Elektronik-Elementen thematisieren die Beastie Boys mit bekannt großem Sprachwitz den Irak-Krieg, George Bush natürlich, Afghanistan, Umweltzerstörung, ohne sich dabei den Spaß am Leben verderben zu lassen. Von wegen, "White Boys Can't Dance"! --Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - Ch-check it out
02 - Right right now now
03 - 3 the hard way
04 - It takes time to build… mehr
05 - Rhyme the rhyme well
06 - Triple trouble
07 - Hey, fuck you
08 - Oh word?
09 - That's it that's all
10 - All lifestyles
11 - Shazam!
12 - An open letter to NYC
13 - Crawlspace
14 - The brouhaha
15 - We got the weniger