Der hervorragende Soundtrack zu einem exzellenten Film über die 70er Jahre transportiert musikalisch exquisit das Lebensgefühl einer Epoche jenes bewegten Jahrzehnts, in dem Make-up, Haarstil und Kleidung der Musiker oftmals wichtiger schienen, als ihr künstlerischer Vortrag. Das Dokument dieser ebenso exzessiv-verrückten wie absurden Ära, inszeniert als Mischung aus Musical, Thriller, Liebesgeschichte, Performance und Clockwork Orange, wurde produziert von Michael … mehrStipe. Der R.E.M-Sänger (Hits: "It's The End Of The World As We Know It", "Losing My Religion", "Everybody Hurts") zeichnet zudem für die Zusammenstellung der Filmmusik verantwortlich. Dabei lebt er seine Begeisterung für die kurzen, aber wilden Tage des Glam-Rock aus. 19 Songs gibt es insgesamt zu hören. Placebo interpretieren originalgetreu den T.Rex-Hit "20th Centry Boy", während sich Teenage Fanclub & Donna Matthews "Personal Crisis" (im Original von den New York Dolls) vornehmen. Venus In Furs, die aus Bernard Butler (Ex-Suede), Jon Greenwood und Thom Yorke (Radiohead), Saxophonist Andy Mackay (Ex-Roxy Music) plus Paul Kimble (Ex-Grant Lee Buffalo) bestehen, beweisen mit einer äußerst authentischen Version von Roxy Musics "Ladytron" und "2 H.B." (1972), daß deren stilprägender Vocalist Bryan Ferry durchaus ebenbürtig ersetzt werden kann. Die Allstar-Band, die übrigens auch im Film auftritt, ist auf dem Soundtrack insgesamt fünfmal zu hören; unter anderem mit einer fantastischen Version von Brian Enos "Baby's On Fire". Logisch, daß Roxy Musics ehemaliger Paradiesvogel in diesem bunten Reigen mit einem eigenen Oldie ("Needle In The Camel's Eye") nicht fehlen darf. Ebenso essentiell: einige nicht zu übertreffende Klassiker von T.Rex ("Diamond Meadows"), Lou Reed ("Satellite Love"), Steve Harley ("Make Me Smile") und einmal mehr Roxy Music ("Virginia Plain"), deren Gebräu aus Rock'n'Roll-Monotonismen, Jazz- und E-Musik-Formen, exotischen Tanzrhythmen samt Canzone-Schmalz zweifelsohne zum besten des Seventies-Sounds gehört. Unstrittige Höhepunkte der Filmmusik sind allerdings folgende zwei neue Kompositionen: "Hot One" von Shudder To Think -- eine melancholische Ballade, mit der sie ihrem Vorbild David Bowie zur Ehre gereichen. Und Grant Lee Buffalos "The Whole Shebang", das zwischen "Rocky Horror Picture Show"-artiger Be-"Sinnlichkeit", fröhlichem Honky-Tonk-Piano und Swing pendelt. Alles in allem bietet die Velvet Goldmine -CD kurzweilige Unterhaltung, welche die in den 70ern vorherrschende musikalische Mixtur aus Charme, Dekadenz und Frivolität par excellence widerspiegelt und untermauert, daß diese keinesfalls nur ein vergänglicher Modegag war. --Thomas Hammerl weniger
CD 1
01 - Needle In The Camel's Eye
02 - Hot One
03 - 20th Century Boy
04 - 2hb… mehr
05 - T.V. Eye
06 - Ballad of Maxwell Demon
07 - The Whole Shebang
08 - Ladytron
09 - We Are The Boyz
10 - Virginia Plain
11 - Personality Crisis
12 - Satellite Of Love
13 - Bitter's End
14 - Bitter's End
15 - Baby's on Fire
16 - Bitter-Sweet
17 - Velvet Spacetime
18 - Tumbling Down
19 - Make Me Smile ( Come Up And See Me ) weniger