Da hat er ja nicht zu viel versprochen, der harmonieverliebte Querkopf Andy Partridge, als er ankündigte, dass das zweite XTC-Album nach jahrelanger Arbeitsverweigerung mehr Hooks aufweisen würde als jedes Peter-Pan-Fanclubtreffen. In der Tat haben Partridge und Kreativ-Kollege Colin Moulding mit Wasp Star eine wunderbar vielfältige Blaupause des euphorisch-ironischen Melodie-Pops vorgelegt, auf die John Lennon auch ein paarunddreißig Jahre nach Sgt. Pepper stolz … mehrgewesen wäre. Man merkt dem Album trotz offenkundiger Leichtigkeit an, dass den auf ihm befindlichen Songs einige Reifejahre zugestanden wurden. Zwangsweise, denn XTC haben die Zeit zwischen 1992 und 1995 mit einem songwriterischen Streik verbracht, der ihnen am Ende die erhoffte Trennung vom Vertragspartner Virgin Records brachte. Die rund 40 Pop-Perlen, die in dieser Zeit entstanden, wurden aufgeteilt auf ein orchestral-bombastisches Album namens Apple Venus und den konventionell elektronischen Teil, der sich auf Wasp Star eingefunden hat. Aber was heißt bei dieser Poplegende aus Swindon bei London schon konventionell? Ist es konventionell, das vermeintlich schnurgerade Gitarrenriff und den vermeintlich schnurgeraden Groove in "Stupidly Happy" mit Vollgas gegeneinander prallen zu lassen? Ist konventionell, der romantischen Pophymne "We're All Light" die leicht angekrankte Abrechnung "Wounded Horse" und dieser wiederum den Happy-Latino-Groove-Pop-Reggae "You And The Clouds Will Still Be Beautiful" folgen zu lassen? Und am Ende gar zu singen, dass man Gottesdienst halten möchte in der "Church Of Women"... Charmante Schlawiner. --Björn Döring weniger
CD 1
01 - Playground
02 - Stupidly Happy
03 - In Another Life
04 - My Brown Guitar… mehr
05 - Boarded Up
06 - I'm The Man Who Murdered Love
07 - We're All Light
08 - Standing In For Joe
09 - Wounded Horse
10 - You And The Clouds Will Still Be Beautiful
11 - Church Of Women
12 - The Wheel And The Maypole weniger