Für Disco-Experimente sind Daft Punk und Basement Jaxx zuständig, für exquisiten Lounge-Kitsch Air. Arling & Cameron dagegen sind virtuelle Touristen, die nicht nur in diesen Domänen, sondern so gut wie überall eine Stippvisite machen; als Reiseproviant haben sie ihre eigene, ganz spezielle Sorte Käse aus Holland im Gepäck. Das Duo versucht sich an Space-Pop des 22. Jahrhunderts, wendet sich zwischendurch dem Soul-Genre zu und legt an einer wieder anderen Stelle mit … mehrCocktail-Bongos los. Bei allen Stilexkursionen bleibt auf We Are A&C eines gleich: Es wimmelt von unbeschwerten Synthies und knackigen Drum-Computern, die ihren Teil dazu beitragen, dass Mikrochips und Modems aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken sind. Arling & Cameron wären zwar beim besten Willen unfähig, irgendetwas Aussagekräftiges hervorzubringen (geschweige denn etwas Eigenständiges, wie es scheint), versuchen es aber auch gar nicht erst: Wie auf ihrem Debütalbum glänzen sie hier mit gekonnten Imitationen. Das beschwingte "Can You Pah-Pah?" klingt verblüffend nach Komedas schwedischem Wunder-Pop, "Love and Understanding" imitiert die erotisierenden Zeitlupentempi von Air (oder doch Barry White?) nach und "We Are A&C" ist eine witzige Anspielung auf Sister Sledge oder vielleicht auch Kraftwerk. Manchmal, wie zum Beispiel auf dem süßlich-kitschigen "Freedom, Right Now!" tischen A&C wahrhaftigen Bubblegum-Pop auf, der der Partridge Family Konkurrenz gemacht hätte, aber dann fangen sie sich bald wieder: "Ocean Drive" erinnert in seiner Eleganz an Burt Bacharach und "Sunday" wartet mit sinnlich brasilianischem Jazz auf. --Ken Micallef weniger
CD 1
01 - 5th Dimension
02 - B.B. Electro
03 - UP
04 - We Are A&C… mehr
05 - Born In June
06 - Dirty Robot
07 - Freedom, Right Now
08 - Coconut Conga
09 - Can You Pah-Pah?
10 - Love & Understanding
11 - 2 Colors
12 - Ocean Drive
13 - Sunday
14 - Olympic Intro
15 - Olympic Dub
16 - Multiplication Blues
17 - Don't You Fuck weniger