Die beiden Londoner Sam Hardaker und Henry Binns bilden das Pendant zu Jean-Benoit Dunckel und Nicolas Godin aus Paris. Englands Air heißen also Zero 7, denn die Parallelen sind auch auf dem zweiten Zero-7-Album When It Falls schon sehr deutlich hörbar. Das Album klinkt sich so ungefähr aus allem aus, was die Seele im noch jungen Jahrtausend so peinigt: Flugangst, Bomben-Paranoia, Zukunftsphobie, nervige Politik und ein Eimer voll mit Problemen. Die Schöngeister von … mehrZero 7 machen da einfach die Tür zu und holen sich ein bisschen Frieden in die eigenen vier Wände. Mit nach draußen nehmen kann man diese federleichte Musik aber auch, zum Beispiel in Fahrstühle, Schöner-Wohnen-Läden, Espresso-Bars oder Lounge-Bereiche. Nur in die Disco und ähnlich laute Orte darf das Album nicht. Dafür ist es einfach zu schön, zu süßlich, zu harmlos und warmherzig. Zero 7 haben auf When It Falls die Elektronikabteilung ein wenig entrümpelt und die Schwerpunkte von digitalem Downbeat zu mehr analoger Songorientiertheit verschoben. Zur Verstärkung haben sich die beiden Songwriter Verstärkung ins Studio geholt: Flötenspieler, Streicher, Bläser, Keyboarder und einige bezaubernde Sängerinnen. Nur die Melodien, die haben Zero 7 manchmal vergessen, und die brauchen Songs im Gegensatz zu Downbeat-Tracks. So ist When It Falls über weite Strecken eine angenehm warme Ohrenspülung ohne Neben– und Nachwirkungen. Zur Ehrenrettung des Album muss aber erwähnt werden, das Tracks wie "Passing By" mit seinen überraschenden, dezenten Rock-Ausbrüchen, das sehr feinfühlig ausstaffierte "The Space Between" und "Look Up" dank leichter Tempoverschärfung herausragen. Darauf lässt sich aufbauen, besonders, wenn Zero 7 endlich aufhören, Air nachzueifern. --Sven Niechziol weniger
CD 1
01 - Warm Sound
02 - Home
03 - Somersault
04 - Over Our Heads… mehr
05 - Passing By
06 - When It Falls
07 - The Space Between
08 - Look Up
09 - In Time
10 - Speed Dial No. 2
11 - Morning Song weniger