Bern und Freiburg im Breisgau an der Schwelle zum 18. Jahrhundert. Noch wird im Namen der Gerechtigkeit und Ordnung verbrannt, gevierteilt, gehängt, gefoltert. Das Amt des Henkers vererbt sich vom Vater auf den Sohn. Aus der Sicht der Musche, der Scharfrichterstochter Josiane, wird die Zwiespältigkeit dieses Standes aufgezeigt, der vor allem von der Ächtung und Ausgrenzung durch die Gesellschaft gekennzeichnet ist. Josiane gewährt dem Leser Einblick in die Verhältnisse … mehrund Regeln eines Henkerhauses, läßt ihn teilhaben am Entscheid ihres Bruders, der diese Arbeit ablehnt. Sie erzählt von der Begegnung mit dem buckligen Mathieu, ihrer Trauer um den Geliebten, den Täufer-Anhänger Martin, und vom Leid einer aufgezwungenen Ehe. Die Sorge um ihre Tochter Barbara läßt sie schließlich ihren Stand verleugnen, ungeachtet der sich daraus ergebenden Gefahren und Schwierigkeiten. weniger