Konstanze Vogelsang ist vor einigen Tagen 50 geworden, seit über einem Jahr Witwe und fühlt sich richtig wohl in ihrem gepflegten Haus, mit dem großen Garten. Sie trifft sich regelmäßig mit den Damen der Babelsburger Gesellschaft zum gediegenen Kaffeeklatsch, tauscht Neuigkeiten und kleine Bösartigkeiten am Rande aus, die sich kaum von den lächelnd servierten Artigkeiten unterscheiden. Konstanze hat das dafür seit Jahren geschulte Ohr. Noch immer ein ergiebiges … mehrGesprächsthema ist Hanna Vonstein, bekannt aus dem Roman Ich schenk dir meinen Mann!, die durch ihren spektakulären Abgang aus ihrer Ehe ganz Babelsburg in Aufregung versetzte und auch weiterhin im Hintergrund die Fäden zieht -- durchaus mit Konsequenzen. Richtiges Glück erlebt Konstanze erst, als sie Per, dem Sohn ihrer Jugendliebe begegnet. Wenn da nur nicht der kaum zu übersehende Altersunterschied von immerhin 18 Jahren wäre. "Konstanze war so glücklich wie noch nie. Sie, die Standhafte, sorgsam Planende, die selbst die Farbe der Servietten niemals dem Zufall überlassen würde, lebt zum ersten Mal nur für den Augenblick." Per hat wenig Verständnis für ihre Ängste. Er mag Altes. Möbel, Bücher, Bilder -- und Konstanze. Das Babelsburger Gesellschaftsgeschwätz lässt ihn kalt und Konstanzes Furcht, sich mit ihrer Liebe der Lächerlichkeit preiszugeben, kann er nicht begreifen. weniger