Klappentext:
Warum haben Sie Asyl beantragt? Diese Frage muss der namenlose Erzähler mehrfach täglich ins Russische übersetzen. Er arbeitet als Dolmetscher für die Schweizer Einwanderungsbehörde bei Vernehmungen von Flüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion. Doch beim Übersetzen des fremden Leids legt sich seine eigene Lebensgeschichte wie eine zweite Schicht um die Worte. Auch er ist ein Emigrant, der sich nach denen sehnt, die er nicht mehr um sich hat: nach seiner … mehrFrau und seinem Kind. Und plötzlich treten dem Dolmetscher neben seinen eigenen Erinnerungen und Gefühlen auch Geschichten aus anderen Welten und Zeiten entgegen. Auf faszinierende Weise erzählt Schischkin ein Jahrhundert russischer Geschichte und bettet außerdem das Leben des Dolmetschers durch Verweise in einen Kosmos der gesamten Weltkultur ein. "Venushaar" ist eine vielstimmige Parabel auf das verlorene Paradies - kunstvoll komponiert, stilistisch virtuos.
Zusatztext: "Venushaar vielschichtig, vieldeutig, metaphorisch, mythologisch, metaphysisch, erstreckt er sich vom Bürgerkrieg bis zum Büro der Schweizer Einwanderungsbehörde, von Artaxerxes bis zur christlichen Esoterik, vom Bewusstseinsstrom bis zum Poesiealbum."
Informationen zum Autor:
Michail Schischkin wurde 1961 in Moskau geboren, studierte Linguistik und unterrichtete Deutsch. 1995 emigrierte er in die Schweiz, wo er u.a. als Dolmetscher für die Einwanderungsbehörde arbeitete. Sein erster Roman, Die Eroberung Ismails, wurde 2000 mit dem russischen Booker-Preis ausgezeichnet. Für sein jüngstes Werk, Venushaar, erhielt er mehrere Literaturpreise, u.a. den Preis Nationaler Bestseller 2005. Bisher sind auf Deutsch nur Schischkins Sachbücher erschienen. weniger