Jess Klein ist hübsch. Eine vermutlich zur Nachdenklichkeit neigende Hübschheit, die möglicherweise in Jeans zur Hochzeit geht und dicke Stiefel zum kleinen Schwarzen trägt. Eigenschaften, mit denen man in den USA vielleicht Sängerin und Songschreiberin wird, wenn man genug Talent hat. Jess Klein, das bescheinigten ihr u.a. die 10.000 Maniacs und Jill Sobule, die sie mit auf Tour nahmen, und Kollegen wie Wilco-Drummer Ken Croomer und Bassist Brad Jones (u.a. Ron … mehrSexsmith) und Gitarrist Will Kimbrought (u.a. Josh Rouse), mit denen sie das Album, in Nashville aufnehmen konnte, hat es. Und so klingt's dann auch: unkitschiger US-Folkrock mit deutlichen Pop-Einschlüssen und leichtem Überhang zur Ballade von einer jungen Songschreiberin, wie sie in den Staaten auf Bäumen wachsen. Weder clever angeknackst wie Fiona Apple noch überirdisch souverän wie Aimee Mann, sind vor allem die traditionellen Tugenden ihrer Songschreibe der Grund dafür, dass Frl. Klein in den Staaten momentan einigermaßen hoch gehandelt wird. Nicht zu vergessen ihre Stimme, die gleichzeitig Souveränität und Verletzlichkeit vermittelt und in ihrer Kindfraulichkeit unvermeidbar Beschützerinstinkt und Mitgefühl auslöst. Susanna Hoffs (Ex-Bangles) lässt grüssen, die aber deutlich mehr Charakter hat(te). --Rolf Jäger weniger
CD 1
01 - Little white dove
02 - Goodbye, goodbye
03 - Ireland
04 - Cloud song… mehr
05 - Love is where you find it
06 - Song for an angel
07 - I tried
08 - I sure would
09 - Springtime
10 - Open me
11 - I'll be alright
12 - Draw them near weniger