Everything's Eventual ist ein passender Titel für dieses lange überfällige Album -- eine Platte, die noch den All Saints zu verdanken ist, obwohl sie schon der Vergangenheit angehören. Verwunderlich ist nur, dass gerade die beiden Schwestern, die neuerdings unter dem Künstlernamen Appleton firmieren, die ersten Ex-Saints sind, die Solomaterial veröffentlichen. Schließlich war Shazny Lewis das einzige Bandmitglied mit erkennbarem Talent für das Songschreiben, wenngleich … mehrsie die meisten guten Ideen schon für den Megahit "Never Ever" verbraucht hatte. Appletons erste Single "Fantasy" war ein vohersehbares Experiment mit einem rockigeren Sound und einem schmutzigeren Image. Das Timing war zwar gut, aber das Ganze wirkte weniger glaubwürdig und solide als bei Pink, die mit Missundaztood das gleiche versuchte und Erfolg hatte. "All Grown Up" und "Hallelujah" haben nicht die Klasse des Songmaterials der All Saints. Die Appleton-Schwestern versuchen sich sogar an einer Art Rap, was entweder von ungeheurem Selbstvertrauen oder von erschreckender Naivität zeugt. Die Pop-Ballade "Don't Worry" gleitet leider ab in billigen Kitsch und hat weder Originelles noch Einprägsames zu bieten. Was gegen die Schwestern spricht, ist allerdings weniger Ungeschick beim Genrewechsel als die Marktlage: In den letzten Jahren haben sich die Sugababes, Pink und Ashanti etabliert, die sich auf dynamischen Pop-R&B-Sound besser verstehen und nur halb so alt sind -- damit sieht es für Appleton schlecht aus. Es scheint, als bestünde ihr größter Beitrag zur Popwelt darin, andere inspiriert zu haben. --Ben Johncock weniger
CD 1
01 - Fantasy
02 - Don't Worry
03 - Hallelujah
04 - Everything Eventually… mehr
05 - M.W.A.
06 - Ring-A-Ding-Ding
07 - Supernaturally
08 - All Grown Up
09 - Waiting For Your Love
10 - 5am
11 - Long Long Road
12 - Anyone weniger