Century starteten als waviges Side-Project von Crematory-Drummer Markus Jüllich. Das Debüt The Secret Inside (1999) überzeugte nicht wirklich, verkaufte sich aber ganz gut, was dazu führte, dass Century sich schnell zu einer richtigen Band entwickelten. Jüllich gab den Schlagzeughocker ab und kümmert sich fortan um Samples und die Programmgestaltung. Melancholia (2001) ist eine klare Steigerung zum Vorgänger. Allerdings versprühen Century genau wie Crematory eine … mehrgewisse Biederkeit, die vermutlich den Fans ausgetüftelter, hipper Sounds nicht gefallen wird. Anders ausgedrückt: Century spielen extrem simple Musik, die schon fast Schlager-Appeal ausstrahlt und wirklich niemandem wehtut. Diese Mainstreamtendenz hat den Vorteil, dass Melancholia sehr gefällig durch die Boxen plüscht und eine angenehm entspannende Wirkung ausübt. Andere Hörer werden hingegen jegliche Ecken und Kanten vermissen und kritisieren, dass die Songs zudem sehr vorhersehbar sind. Einige Male orientieren sie sich verdächtigerweise an der Struktur des Crematory-Überfliegers "The Fallen". Mit "High And Low" steht ein Track sogar schon in der Nähe zum Rip-off. "I Regret" greift hingegen tief in die Depeche-Mode-Kiste, ohne jedoch deren Einzigartigkeit zu erreichen und bleibt eher auf Höhe von Paradise Lost stehen. Insgesamt ist Melancholia ein gut hörbares, aber nicht wirklich Aufsehen erregendes Wave-Rock-Album. Sympathisch für zwischendurch, aber nichts für die Ewigkeit. --Jan Jaedike weniger
CD 1
01 - Perfect Lie
02 - Fall For You
03 - I Regret
04 - High And Low… mehr
05 - Finally
06 - Me, Myself And I
07 - I Would Know
08 - Melancholic Light
09 - Nothing, No More
10 - Shine weniger