Razi ist eine intelligente, für die 20er Jahre unglaublich emanzipierte junge Frau. Von Romantik will sie nichts wissen: bis ihr Andrew begegnet. Trotz ihrer großen Liebe zu ihm zögert Razi, als Andrew um ihre Hand anhält -- und muss es buchstäblich für immer schmerzlich bereuen. Bei einem Badeunfall verliert sie ihr Leben und somit Andrew. Obwohl Razi in einem Zwischenreich landet, von dem aus sie Andrew beobachten könnte, darf sie nicht in seiner Nähe verweilen. So … mehrlauten die Regeln. Um ihren Verlust zu überwinden, beginnt sie anderen Toten dabei zu helfen, sich in dieser Zwischenwelt zurecht zu finden. 70 Jahre später ziehen zwei Lebende, Amy und Scott, Razis Aufmerksamkeit auf sich. Auch Amy, die ihr in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich ist, verlor durch einen Unfall ihre erste große Liebe, noch bevor sie ihr Ja-Wort geben konnte. Obgleich diese Tragödie Jahre zurückliegt, überschattet sie Amys jetzige Beziehung zu Scott, der sie von Herzen liebt, ihrem Leid jedoch völlig hilflos gegenüber steht. Da entscheidet sich Razi, ein bisschen zu helfen und durchlebt dabei von neuem ihre eigene Liebesgeschichte. Ronlyn Domingues Romandebut alle Tage, alle Nächte ist ein anrührendes Buch, mit dem die Autorin jeden dazu ermutigt, an die ewige Liebe zu glauben. Eine tragische Geschichte, jedoch stets -- und das tut dem Buch sehr gut -- mit einem Schmunzeln erzählt. Die Situation der toten Razi erinnert dabei sicherlich ein wenig an Alice Sebolds Bestseller In meinem Himmel. Trotzdem: Domingues Buch ist ein wundervoller Roman, der von zwei außergewöhnlichen Frauen aus verschiedenen Generationen und zwei außergewöhnlichen Liebesgeschichten erzählt. --Fenja Wambold weniger