Am elften Tag, zur elften Stunde, der Debüt-Thriller des britischen Journalisten Henry Porter, schlägt mit der Wucht einer riesigen 24-Punkt-Schlagzeile ein. Con Lindow, ein aus Irland stammender Molekularbiologe, der kürzlich nach einer hervorragenden Karriere in den USA nach London umgesiedelt ist, wartet in der Nähe einer belebten U-Bahnstation auf seinen Bruder. Plötzlich explodiert ein Bus -- unter den Fahrgästen und Umstehenden sind Dutzende Opfer zu beklagen, … mehrdarunter auch Eammon Lindow, der sich lebensbedrohliche Verletzungen zuzieht. Als Con später in einem Krankenhaus wieder zu sich kommt, erfährt er, dass man ihn als Hauptverdächtigen eines -- wie der britische Sicherheitsdienst und Scotland Yard vermuten -- neuerlichen Anschlags der IRA betrachtet. Nur einer glaubt an seine Unschuld: Commander Kenneth Foyle, Leiter der Antiterror-Einheit der Metropolitan Police Force, der über die internen Machtkämpfe zwischen seiner eigenen Abteilung und verschiedener Agenten des Geheimdienstes frustriert ist, die ihn bei der Aufklärung dieses Verbrechens behindern. Ein falscher Pass und eine verschlüsselte Notiz in der Wohnung seines Bruders sind Cons einzige Anhaltspunkte in seinem verzweifelten Versuch, seinen Namen wieder rein zu waschen. Die Jagd nach Ian Rhodes, dem abtrünnigen MI5-Agenten, der hinter dem Bombenanschlag steckt, führt Con nach Irland, Boston und Maine. Begleitet wird er von einer attraktiven und geheimnisvollen Bekannten Eammons, die ihre ganz persönlichen Gründe hat, Rhodes daran zu hindern, seinen Plan auszuführen, den Ort der Friedensgespräche in einer letzten abscheulichen Trotzhandlung in die Luft zu jagen. Porters Tempo ist einfach brillant, seine Charaktere straff und glaubwürdig gezeichnet und seine Kenntnisse über den von inneren Machtkämpfen zerrissenen britischen Geheimdienst geradezu enzyklopädisch. Dieser hervorragend konzipierte Roman macht Porter zu einem würdigen Nachfolger John Le Carrés. Der Leser wird mit gespannter Ungeduld auf sein nächstes Werk warten und auf eine weitere Begegnung mit dem wahren Held von Am elften Tag, zur elften Stunde hoffen: dem zähen und sympathischen Commander Foyle. --Jane Adams weniger