Hauptsache, den anderen geht es gut. Das Handlungsmotto und der Standardgedanke unserer Großmütter und Mütter, wenn sie sich bis zur körperlichen und geistig-seelischen Totalerschöpfung für ihre Lieben aufgerieben hatten. Und die jetzige Frauengeneration macht es nicht anders, besser schon gar nicht, mit dem steten Blick auf Beruf und Karriere eher schlimmer. Die daraus resultierenden und hier von Pam Vredevelt geschilderten Erschöpfungsphänomene, Ängste und deren … mehrUrsachen werden vielen Frauen daher vertraut vorkommen. Pam Vredevelt ist Seelsorgerin und Therapeutin (überwiegend für Frauen), und auch sie war irgendwann an diesem gewissen Punkt angelangt, an dem nichts mehr ging und sie sich fragen musste, was sie dagegen bzw. was sie für sich tun wolle. Ihr kam ihr Glaube an Gott zugute, er war ihr Halt und Stärkung. Das wird nicht allen Frauen so gehen, da nicht allen Glauben oder Religion etwas sagen. Doch für die oder andere könnte Cappuccino für die Seele eine anfängliche Hilfestellung sein, neue Allheilmittel werden hier aber nicht angeboten. Die Autorin hat Lebenssituationen und -geschichten aus ihrer Praxis und ihrem persönlichen Umfeld thematisch in 20 Kapiteln zusammengestellt. Diese werden eingerahmt von profanen wie weltlichen Zitaten, Fragen, die zum Nachdenken anregen wollen, Witzen und Anekdoten. Die Begeisterung der Autorin für Gott und ihr vielleicht auch daher rührender Optimismus haben etwas Mitreißendes, zuweilen aber auch Missionarisches amerikanischer Prägung. Wer darüber hinweglesen kann und einen Schubs in die richtige Richtung braucht, sollte ruhig mal das gut geschriebene und unterhaltsame Buch zur Hand nehmen. Manchmal genügt es ja bereits zu wissen, dass es auch anderen so geht wie einem selbst und dass diese eine Lösung für sich gefunden haben -- mit Gott oder im Glauben, es ohne ihn geschafft zu haben. --Osseline Kind weniger