Walter Krämer und Götz Trenkler verstehen sich als Aufklärer. Mit ihrem Lexikon der populären Irrtümer wollen Sie den Menschen vor Augen führen, welch einen Unfug sie für wahr halten. Gemessen an dem Verkaufserfolg der zwei Hardcover-Bände, aus denen die Autoren für diese Taschenbuchausgabe nun das Beste ausgewählt haben, sollte bereits eine Großzahl der dort gegeißelten "kapitalen Missverständnisse, Vorurteile und Denkfehler" ausgeräumt sein. Für die besonders … mehrhartnäckigen und der Klärung weiterhin bedürftigen Irrtümer werden mit dieser Auswahl einer noch breiteren Öffentlichkeit die Augen geöffnet. Und so ist denn Krämers und Trenklers Werk ein Dienst an uns allen, die wir tagtäglich beständig an Irrglauben festhalten -- wie etwa, dass Schwarzarbeiter ein Schaden für Wirtschaft und Gesellschaft seien, Mieterschutz den Mieter schütze, der Marshallplan der Geburtshelfer des deutschen Wirtschaftswunders war, Lottospielen sich nicht lohne, Haschisch süchtig mache und Rauchen grundsätzlich ungesund sei. Die einzelnen Artikel sind bei Licht betrachtet häufig nicht mehr als ein korrigierendes "Ja, aber". Aber ein "Ja, aber" könnte man den Autoren ebenso häufig entgegenhalten. Gegen den nicht unberechtigt laut gewordenen Vorwurf, die Besserwisserei der beiden Statistik-Professoren habe etwas allzu Penetrantes, ist die etwas abgespeckte Taschenbuchausgabe die richtige Antwort. Sie bringt den Gesamtumfang auf ein Maß, das noch Spaß macht. Und mit manchem Irrtum muss nun einmal wirklich endlich aufgeräumt werden! Dass Walter Krämer und Götz Trenkler dies versuchen, dafür gebührt ihnen unser aufrichtiger Dank. So lautet etwa ein ungeschriebenes Fußball-Gesetz, das endlich abgeschafft gehört: "Der gefoulte Spieler ist ein schlechter Elfmeterschütze." Alles Quatsch, wie Krämer und Tränkler mit der Saison-Statistik der Bundesligaspielzeiten 93/94 bis 96/97 beweisen. Demnach haben in diesem Zeitraum 89,29 % der Gefoulten (25 von 28) die von ihnen geschossenen Strafstöße verwandelt. Von allen anderen Elfmetern dagegen nur 78,50 %. (224 von 283). "Von 1993 bis 1997 haben nur drei gefoulte Spieler -- nämlich Peter Közle, Giovane Elber und Harry Decheiver -- den Strafstoß nicht verwerten können." --Andreas Vierecke weniger