Mitarbeitergespräche sind in großen Konzernen Usus. Die Bayerische HypoVereinsbank AG, die Bertelsmann AG, die Siemens AG, München oder die Quelle Schickedanz Ag haben sogar Leitfäden entwickelt, die die Ziele eines Mitarbeitergespräches sowie Bewertungsbögen enthalten. Die Autoren Helmut Hofbauer, selbständiger Berater, und Brigitte Winkler, Arbeits- und Organisationspsychologin, haben ein umfangreiches Buch über Sinn und Vorgehensweise der Mitarbeiter-Gespräche … mehrverfaßt. Der Leitfaden sollte jedem Vorgesetzten vorliegen, um die Leistungen seiner Angestellten auf eine positive Art zu steigern. Die Gespräche, die ein- bis viermal im Jahr stattfinden, dienen der Beurteilung von Leistungen, der Konsensfindung, Zielsetzung und vor allem der besseren Zusammenarbeit zwischen Chef und Mitarbeiter. Es reicht allerdings nicht aus, sich einfach ohne Konzept miteinander zu unterhalten oder dem Untergebenen gar eine Standpauke zu halten. Die Tips der Verfasser sind stark psychologisch und idealtypisch ausgerichtet. Sie dringen in die menschliche Wahrnehmung ein und zeigen auf, wie stark Vorurteile und eigene Erfahrungen die Beurteilung eines Menschen verzerren können. Damit ein Mitarbeiter sich voll entfalten kann, sollte ihm Vertrauen in seine Fähigkeiten entgegengebracht werden. Nichts ist schädlicher als latentes Mißtrauen. Das gilt auch oder vor allem für Neueinstellungen. Wer nur das Beste erwartet, wird auch eine entsprechende Leistung des Neuen erhalten. Eine Rückmeldung des Chefs ist für eine Zusammenarbeit immens wichtig. Durch diese Standortbestimmung erfährt der Mitarbeiter, wo er sich verbessern kann und wo seine Stärken liegen. Wie im privaten Konfliktgespräch gilt auch beim beruflichen Feedback, daß Ich-Botschaften verwendet werden. Angriffe lösen nur eine Abwehrhaltung aus. Der Ratgeber enthält eine dezidierte Anleitung für Führungskräfte, die beherzigt werden sollte. --Corinna S. Heyn weniger