Wann immer eine neue Fantasy-Saga mit höchstem Lob bedacht werden soll, dann wird sie irgendwo auf dem Einband mit Robert Jordans Das Rad der Zeit verglichen. Doch das Original ist für viele Leser noch immer unerreicht, eine fortdauernde Erfolgsgeschichte, deren neu erscheinende Bände mit verlässlicher Regelmäßigkeit die Bestsellerlisten stürmen. Kein Wunder, denn die Komplexität der von Jordan erschaffenen Welt sucht ihresgleichen und verleiht der Geschichte von Rand … mehral'Thor und seinen Gefährten eine atemberaubende zeitliche Tiefe: "Das Rad der Zeit dreht sich, Zeitalter kommen und gehen und hinterlassen Erinnerungen, die zu Legenden werden. Legenden verblassen zu Mythen, und selbst die Mythen sind längst vergessen, wenn das Zeitalter ihres Ursprungs wiederkehrt..." Ganz im Geiste Jordans ist Heyne nun zum Ursprung der Geschichte zurückgekehrt und hat den ersten Originalband neu aufgelegt. Diesmal in schönerer Ausstattung, mit einer bislang unveröffentlichten Vorgeschichte als Dreingabe und vor allem vollständig: Bislang waren die Originalbände immer in zwei oder mehr Taschenbücher aufgeteilt worden. Zu Beginn des ersten Bands lebt Rand al'Thor noch als nichtsahnender Bauernjunge mit seinem Ziehvater in dem kleinen Dorf Emondsfeld. Als sein Hof von blutrünstigen Trollocs überfallen wird, kann er nur in letzter Minute entfliehen. Im Laufe seiner Wanderung erkennt er, dass er der wiedergeborene Drache ist, die Inkarnation eines legendären Helden, der einst die Welt vor dem Dunklen König gerettet hat. Jetzt dringt das Böse erneut in die Welt ein, und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Der erste Band ist der Beginn einer großen Geschichte, deren ganze epische Breite sich erst entfalten wird. Doch hier hat die Erzählung noch die Intensität und Dichte, die viele Leser bei den neuesten Bänden vermissen. Ein Lesevergnügen ersten Ranges, zum Neuentdecken oder Wiederlesen, denn das Rad dreht sich, und der Ursprung ist längst vergessen. --Birgit Will weniger