Seit 20 Jahren lebt im kolumbianischen Hochland geborene Alvaro Escobar-Molina in Paris. Er lehrt Psychologie an der Universität von Amiens und arbeitet darüber hinaus als Kliniktherapeut vor allem mit Häftlingen und Künstlern. Die werden ihm mit der Zeit so manches erzählt haben. Und so hat er sich wohl gedacht, jetzt sei es an der Zeit und er an der Reihe, von sich und seiner Welt, das heißt der Welt seiner Kindheit zu erzählen. Und so heißt denn auch der kleine Held … mehrund Icherzähler in dem Roman-Debüt Der schlafende Berg wie der Autor: Alvaro. Und tatsächlich erzählt Escobar-Molina wohl von seiner Kindheit. Von den Menschen seiner Heimat; davon, wie die Tanten den Kleinen beistanden und dafür sorgten, dass sie rechtzeitig Lesen und Schreiben lernten, damit ihnen das Martyrium der öffentlichen Schule erspart blieb. Davon, wie Großmütter, Großväter und Tanten, Flüsse und Berge sie an ihrer scheinbar unendlichen Weisheit teilhaben ließen. Der Autor erzählt von seinen Wurzeln und vom Verlust der Heimat: Am Ende müssen Alvaro und seine Familie das Dorf verlassen, dessen Kindheitsidyll uns nach den ersten Kapiteln so ans Herz gewachsen ist. Doch die Kraft und die Weisheit, die ihm diese Heimat gegeben hat, haben ihn bis heute nicht verlassen. Das spürt man in jeder Geschichte, auf jeder Seite dieses jedes Wort bedacht wägenden Buches. --Hasso Greb weniger