Klappentext:
In dreiunddreißig Gesängen wird die Katastrophe dargestellt, mit allen Einzelheiten, mit der Mannschaft und den Passagieren, den Toten und den Überlebenden, der gesellschaftlichen Hierarchie des Schiffs, seinen Salongemälden, dem First-Class-Dinner, den Zeitangaben, Temperaturen und Geräuschen.
Informationen zum Autor:
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Hans Magnus Enzensberger wurde am 11. November 1929 in Kaufbeuren im bayerischen Allgäu geboren und verbrachte seine Kindheit in Nürnberg. Von 1949 bis 1954 studierte er Literaturwissenschaft, Sprachen und Philosophie in Erlangen, Freiburg im Breisgau, Hamburg und Paris und wurde anschließend promoviert. Heute lebt Enzensberger in München. Zeittafel 1929
Am 11. November Geburt in Kaufbeuren im bayerischen Allgäu als Sohn eines Postbeamten. Bürgerliches Elternhaus. Drei jüngere Brüder.
1931-1942
Kindheit in Nürnberg.
1942-1945
Luftkrieg; Evakuierung in eine mittelfränkische Kleinstadt. Oberschulen in Gunzenhausen und Oettingen.
1945
"Volkssturm"; danach Dolmetscher und Barmann bei der Royal Air Force. Lebensunterhalt durch Schwarzhandel. Erste literarische Versuche.
1946-1949
Oberschule in Nördlingen. Abitur.
1949-1954
Studium in Erlangen, Freiburg im Breisgau, Hamburg und in Paris an der Sorbonne: Literaturwissenschaft, Sprachen u. Philosophie. Drei Jahre Studententheater.
1955
Promotion (Thema: Clemens Brentanos Poetik).
1955-1957
Rundfunkredakteur in Stuttgart (Radio-Essay, bei Alfred Andersch). Gastdozent an der Hochschule für Gestaltung in Ulm.
1957
Aufenthalt in den Vereinigten Staaten und in Mexiko. Als erste Buchpublikation erscheint der Gedichtband verteidigung der wölfe.
1957-1959
Freier Schriftsteller. Wohnort: Stranda in West-Norwegen.
1959
Ein Jahr in Italien, Wohnort: Lanuvio bei Rom.
1960
Der Gedichtband landessprache und das Museum der modernen Poesie erscheinen. Tätigkeit als Verlagslektor in Frankfurt am Main (bis 1961).
1961
Rückzug auf Tjøme, eine Insel im Oslo-Fjord.
1962
Veröffentlichung der Essaysammlung Einzelheiten.
1963
Büchner-Preis. Erster Aufenthalt in der Sowjet-Union.
1964
Der Gedichtband blindenschrift und die Sammlung Politik und Verbrechen erscheinen. Gastdozentur für Poetik an der Frankfurter Universität (bis 1965).
1965
Erste Südamerika-Reise. Umzug nach West-Berlin. Gründung der Zeitschrift Kursbuch im Suhrkamp Verlag. Herausgabe von Georg Büchner, Ludwig Weidig: Der Hessische Landbote.
1967
Deutschland, Deutschland unter anderm. Äußerungen zur Politik erscheint.
Fellow am Center for Advanced Studies der Wesleyan University, Connecticut, USA.
1968
Aufgabe der Fellowship. Reise in den Fernen Osten.
1968-1969
Längerer Aufenthalt in Kuba.
1970
Wechsel des Kursbuchs zum neu gegründeten Kursbuch Verlag in Berlin. Die Sammlung Freisprüche. Revolutionäre vor Gericht erscheint. Das Verhör von Habana und die Oper El cimarrón (Musik: Hans Werner Henze) werden uraufgeführt.
1971
Arbeit an einem Film für den WDR über den spanischen Anarchisten Buenaventura Durruti.
1972
Veröffentlichung des Romans Der kurze Sommer der Anarchie. Buenaventura Durrutis Leben und Tod.
1973
Die Sammlung Gespräche mit Marx und Engels erscheint.
1974
Veröffentlichung der Essaysammlung Palaver. Politische Überlegungen. Längerer Aufenthalt in New York (bis 1975).
1975
Rückzug aus der Redaktion des Kursbuchs. Mausoleum. Siebenunddreißig Balladen aus der Geschichte des Fortschritts erscheint. Uraufführung der Oper La Cubana (Musik: Hans Werner Henze) in München.
1978
Der Untergang der Titanic. Eine Komödie erscheint.
1979
Umzug nach München. Uraufführung von Der Menschenfeind. Nach Molière in Berlin (Regie: Peter Zadek).
1980
Gründung der Zeitschrift TransAtlantik (zusammen mit Gaston Salvatore). Der Gedichtband Die Furie des Verschwindens erscheint. Der Untergang der Titanic wird in München uraufgeführt (Regie: George Tabori).
Internationaler Preis für Poesie (Struga, Jugoslawien).
1982
Rückzug aus der Redaktion von TransAtlantic. Veröffentlichung der Essaysammlung Politische Brosamen.
1984
Uraufführung des Stücks Der Menschenfreund in Berlin.
1985
Beginn der Herausgabe der Anderen Bibliothek im Greno-Verlag, Nördlingen. Als neunter Band der Reihe erscheint unter dem Pseudonym Andreas Thalmayr Das Wasserzeichen der Poesie oder Die Kunst und das Vergnügen, Gedichte zu lesen.
Verleihung des Heinrich Böll-Preises der Stadt Köln.
1986
Herausgabe von Ludwig Börne und Heinrich Heine: Ein deutsches Zerwürfnis in der Anderen Bibliothek.
1987
Veröffentlichung von Ach Europa! Wahrnehmungen aus sieben Ländern. Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München.
1988
Mittelmaß und Wahn. Gesammelte Zerstreuungen und Requiem für eine romantische Frau. Die Geschichte von Auguste Bußmann und Clemens Brentano werden veröffentlicht.
1989
Wechsel der Anderen Bibliothek zum Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main. Veröffentlichung von Der Fliegende Robert. Gedichte, Szenen, Essays.
1990
Uraufführung von Requiem für eine romantische Frau in Kassel. In der Anderen Bibliothek erscheint die Sammlung Europa in Trümmern. Augenzeugenberichte aus den Jahren 1944-1948.
1991
Der Gedichtband Zukunftsmusik erscheint.
1992
Uraufführung von Die Tochter der Luft. Nach dem Spanischen des Calderón de la Barca in Essen (Regie: Hansgünther Heyme). Der Essay Die Große Wanderung erscheint.
1993
Veröffentlichung von Esterhazy. Eine Hasengeschichte (zusammen mit Irene Dische) und Aussichten auf den Bürgerkrieg. Der 100. Band der Anderen Bibliothek erscheint.
1994
Die Sammlung Diderots Schatten. Unterhaltungen, Szenen, Essays erscheint. Uraufführung von Delirium. Ein Dichter-Spektakel in Hamburg (Regie: George Tabori). Kultureller Ehrenpreis der Stadt München.
1995
Veröffentlichung der Gedichtsammlung Kiosk. Uraufführung von The Palace (zusammen mit Irene Dische; Musik: Aulis Sallinen) in Savonlinna.
1996
Uraufführung von Zaide. Eine deutsche Operette (zusammen mit Irene Dische, Musik: Wolfgang Amadeus Mozart) in Berlin. Nieder mit Goethe. Eine Liebeserklärung wird in Weimar uraufgeführt.
1997
Uraufführung von Voltaires Neffe. Eine Fälschung in Diderots Manier in Berlin. Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik. Die Essaysammlung Zickzack und Der Zahlenteufel. Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben erscheinen.
1998
Der Roman Wo warst du, Robert? erscheint. Verleihung des Heinrich-Heine-Preises der Stadt Düsseldorf.
1999
Veröffentlichung von Leichter als Luft. Moralische Gedichte und Geisterstimmen. Übersetzungen und Imitationen sowie der Sammlung Eine literarische Landkarte.
2000
Mitglied des Ordens "Pour le mérite". Veröffentlichung von Einladung zu einem Poesie-Automaten.
2001
Es erscheinen die Gedichte. 1950 - 2000 mit einer Original-Hörprobe auf CD sowie der Band Hans Magnus Enzensberger. Ein öffentliches Leben. Herausgegeben von Jörg Lau. Verleihung des "Premio Bollati", Italien.
2002
Gedichte aus seinem Gesamtwerk, aus unveröffentlichten Manuskripten und z.T. bislang ungedruckte Aufsätze erscheinen in Die Elixiere der Wissenschaft. Seitenblicke in Poesie und Prosa. Verleihung des Ludwig-Börne-Preises und des Prinz-von-Asturien-Preises, Spanien.
2003
Im März erschienen unter dem Titel Die Geschichte der Wolken 99 Meditationen.
Im Juni wurde der Essayband Nomaden im Regal im Jubiläumsprogramm der edition suhrkamp veröffentlicht.
2004
Zum 75. Geburtstag erscheinen die Dialoge zwischen Unsterblichen, Lebendigen und Toten sowie Natürliche Gedichte, Insel-Bücherei Band 1257. 2006
Schreckens Männer. Versuch über den radikalen Verlierer erscheint als Sonderdruck in der edition suhrkamp. Enzensberger erteilt auf die Frage "Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen dem einsamen Amokläufer, der in einem deutschen Gynmasium um sich schießt, und den organisierten Tätern aus dem islamistischen Untergrund?" provokative Antworten.
In seiner Erzählung Josefine und ich verwickelt der Autor eine Frau von konservativer Klasse in eine Beziehung zu einem jungen Ökonomen, dessen Scheingewißheiten an ihrer Persönlichkeit einer harten Prüfung unterzogen werden.
Erneut legt der Suhrkamp Verlag eine vom Dichter selbst getroffene Auswahl aus seinem lyrischen Gesamtwerk vor: Gedichte 1950-2005.
2007
Gesammelte Interviews und Gespräche aus den Jahren 1970 bis 2005 erscheinen unter dem Titel Zu große Fragen: insgesamt "23 Zeugnisse einer nicht ungefährlichen Gattung, in der Tricks und Fallstricke keine geringe Rolle spielen".
Zur Intelligenzforschung macht sich Enzensberger seine Gedanken in einem "Idiotenführer" und analysiert darin die Tücken eines Verfahrens, mit dem Psychologen seit Beginn des 20. Jahrhunderts an der Vermessung von Intelligenz arbeiten: Im Irrgarten der Intelligenz (edition suhrkamp 2532).
2008
Am 2. Januar erscheint Enzensbergers große literarische Biographie Hammerstein oder Der Eigensinn, das dritte Werk dieser Art, in dem die Selbstbehauptung des Einzelnen gegenüber kollektiven und autoritären Zumutungen im Zentrum steht. In diesem vielfältigen Werk verbindet sich erneut dokumentarische Recherche mit der Freiheit des Autors, sich der historischen Wirklichkeit auch über Fiktionen zu nähern: "ein eminent historischer Stoff" (FAZ), "ein zeitgeschichtlicher Krimi" (Focus), "ein ungemein spannendes Buch" (Die Zeit). 2009 Sein lyrisches Werk Rebus erscheint weniger