Die Arche der Frauen ist ein Haus auf der grünen Insel Irland, oben am Hang gebaut. Um das Haus herum ist überall Wasser; durch das grüne Tal waten Männer mit Stangen auf der Suche nach einer Wasserleiche. In einem Akt spontaner Begeisterung kauft die Icherzählerin das Haus über dem grünen Tal und gerät zusammen mit ihrem Mann in den gleichen verderblichen Strudel, der schon die früheren Bewohner dieser Lokation mitgerissen hat. Die Geschichte hängt an den Orten, die … mehrVergangenheit dringt durch die Gegenwart wie ein altes Fresko durch den Putz. Beim Renovieren des heruntergekommenen Hauses stoßen die beiden auf die Spuren der früheren Bewohner -- Schicht um Schicht von Farben, Tapeten und feuchten Zeitungen, Lumpen unter dem Linoleum, verrostetes Werkzeug in der Scheune und vor allem Bündel alter Briefe, die allmählich in den tagebuchartigen Bericht der Erzählerin eindringen. Bald fluten die Schicksale dreier Frauen ununterscheidbar ineinander. Diese Frauen sind nicht verwandt; aber sie haben alle zu verschiedenen Zeiten hier gewohnt. Die Erzählerin muss nachleben, was die anderen vorgelebt haben. Das Gesicht ihres Mannes wird, wie das der Männer vorher, kantig und fremd; er zieht sich, verstummend, immer mehr zurück, bis er endlich, ohne Begründung, davongeht und vielleicht auch im Wasser umkommt. Zum Schluss kommt die Flut über den Schauplatz der vernichteten Beziehung, das Verschwiegene reißt alles mit, schwemmt alles weg. Das Drama kann von vorne beginnen. Schon mit dem Titel ist die Geschichte eingebaut in den Sintflutmythos und wichtige Elemente sind genau nachkonstruiert. Zitate aus der biblischen Erzählung lesen sich wie Belege. Die Methode birgt aber gewisse Gefahren: Der Mythos setzt nämlich auch Maßstäbe, einen Anspruch an Größe, den es zu erfüllen gilt. Das Haus am Hang schwebt zwar über der Flut, aber es rettet seine Insassinnen nicht, schon gar nicht vor der Sintflut ihrer Gefühle und Erinnerungen. weniger