In seinem neuesten Fall wirkt Tweed, der vornamenlose stellvertretende Direktor des englischen Special Intelligence Service (SIS), den wir schon aus Thrillern wie Kaltgestellt, Der schwarze Orden oder Todesspur kennen, fast ebenso kopflos wie sein ehemaliger Mitarbeiter. Allerdings nur fast: Denn dem Exgeheimdienstler wurde mit der scharfen Klinge einer Axt nahe London fein säuberlich das Oberste vom Rumpf getrennt. Bevor die Ermittlungen richtig beginnen können, wird … mehrdie Leiche des hingerichteten Ex-SIS-Mannes aus der Gerichtsmedizin entführt. Und dann werden Fotos eines ähnlichen Mordes am Hausmeister einer psychiatrischen Klinik in den USA ruchbar. Tweed reist dorthin, wo ihn der amerikanische Vizepräsident schon erwartet. Auch Spuren aus der Schweiz scheinen zurück zu einem dubiosen, international agierenden Großkonzern in England zu führen, wo Tweeds ehemaliger Special Agent zuletzt gearbeitet hat. Scharf in Forbes Roman ist eigentlich nur die Klinge, deren Schnitt die Opfer des Mörders ins Jenseits schickt. Ansonsten wirkt der Plot des großen englischen Altmeisters des Thrillers eher ungeschliffen; der Autor hetzt ebenso unstet durch seinen widersprüchlichen Plot wie seine Figuren. US-amerikanische Vizepräsidenten reisen nun mal nicht um die halbe Welt, um sich von Mitgliedern des SIS an diversen Tatorten antreffen zu lassen. So ist Die Klinge ein eher stumpfes Lesevergnügen, das die Versatzstücke des Genres lieblos zusammenkittet. Wer Gutes von Forbes lesen will, der sollte lieber zu Fangjagd, Feuerkreuz, Schockwelle oder Lawinenexpress greifen. --Stefan Kellerer weniger