"Nicht auszudenken, was wäre, wenn Zähne nicht aufhören würden zu wachsen." Diesen und andere Alpträume sind im neuen Werk von Walter Moers zu finden. Von Feuchten Träumen ist eigentlich nicht oft die Rede, bis auf einen, wo unser Held ziellos und völlig nackt mit einer peinlich großen Erektion durch ein Indianer-Dorf läuft, ohne dabei nackte Frauen oder zumindest nackte Indianer zu treffen. Sonst finden wir in Feuchte Träume seltsame Enten mit Flugangst, … mehrpostatomische klebrige Superhelden, einen Philosophen mit drei (!!) Arschbacken und verständnisvolle Alarmanlagen. Außerdem bekommt man noch einen Crash-Kurs in spiegelverkehrter Sprache, wichtige Tips, um sich vor gefährlichen kleinen Haien in Regenpfützen und Kaffeetassen zu beschützen, unentbehrliche Informationen über die geheimnisvolle außerirdische Identität von Frauen und aufklärende Theorien, warum sie im Rudel auf die Toilette gehen müssen. Pädagogisch bedeutungsvoll ist dann ein Traum in schwarz-weiß mit leeren Sprechblasen, die die Leser beliebig ergänzen können. Zum Schluss ein Leckerbissen für all die neugierigen Leser, die schon immer einen Blick auf den "Menschen" Moers werfen wollten: eine überraschend autorisierte Biographie mit einer berührenden Sammlung von Bildern aus dem persönlichen Fotoalbum des ansonsten öffentlichkeitsscheuen Künstlers, unter dem Titel "Die fünftausend Hüte des Walter Moers". Fazit: Schon wieder eine Sammlung von Geschichten zum Kaputtlachen mit den unverwechselbaren Zeichnungen. --Deborah Cerresi weniger