Verdingkinder lebten und arbeiteten meist auf Bauernhöfen - weil noch vor 50 Jahren ein grosser Teil der Bevölkerung seinen Lebensunterhalt in der Landwirtschaft verdiente. Ohne Recht auf Würde, meistens mit einer minimalen Schulbildung, oft ohne Wärme und Geborgenheit, hatten sie in einer amen Bevölkerung am meisten zu leiden: Kinder, die helfen mussten, den Alltag ihrer "Pflege"-Eltern zu bewältigen, oft weit über ihre eigenen Kindeskräfte hinaus, Geschöpfe ohne … mehrRechte, dafür mit übergrossen Pflichten. Für die Verdingkinder in Stadt und Land war nicht die harte Arbeit das Schlimmste, sondern die psychischen Demütigungen, das ausgeliefertsein, mit dem Wiessen, dass da kein Vater war, und keine Mutter, die sich für sie wehrten, niemand, der mit ihnen sprechen wollte; Schmerz, Angst, Wut - und die Unmöglichkeit des Vergessens oder Verdrängens weniger