Hunger nach dem großen Leben, die längste der afrikanischen Geschichten von Doris Lessing, ist gleichzeitig ein Stück afrikanischer Geschichte. Was sonst als weltpolitische Schlagzeile aus der dritten Welt zu uns kommt, wird hier konkret, sinnfällig und eindringlich am Schicksal eines afrikanischen Jungen erfahrbar: die Übermacht der aufgesetzten kolonialen Zivilisation, errichtet auf den Trümmern zerstörter, jahrtausendealter dörflicher Gemeinschaft und Kultur; die … mehrEntstehung der Slums - Müllhalde und Folie für den Talmi-Glanz der weißen Städte; der Verlust der Identität; und Hunger - buchstäblich und bildlich -, der den Zündstoff sammelt, der heute täglich vor unseren Augen explodiert."Doris Lessing wird schon lange von den deutschen Feuilletons als größte Schriftstellerin unserer Tage gefeiert. Ihre Kunst ist eine der genauen psychologischen Analyse, der intellektuellen Redlichkeit, der moralischen Energie und der geduldigen Selbstreflexion." (Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur) Doris Lessing wurde 1919 in Persien geboren und zog 1924 mit ihrer Familie nach Rhodesien. 1962 legte sie mit dem Roman -Afrikanische Tragödie- den Grundstock zu ihrem unfangreichen literarischen Werk, das sie zu einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autorinnen machte. Seit 1949 lebt sie in England. weniger