Fünfzehn neue Erzählungen der niederländischen Autorin Margriet de Moor, die sie nach eigenen Angaben alle "zwischendurch" in den letzten acht Jahren geschrieben hat, liegen jetzt auf Deutsch vor. Die Lektüre, dieser brillant konstruierten Geschichten, die keinesfalls nur so "zwischendurch" zu konsumieren sind, führt immer wieder auf die Themen hin, die sie in ihren Romanen aufgreift. Es geht um die scheinbar glänzenden Fassaden, die man immer beim Nachbarn in dessen … mehrheiler Welt vorzufinden glaubt, und die schon durch ein einziges, treffendes Wort zum Bröckeln, oder gar zum Einsturz gebracht werden können. Margriet de Moor zeigt in ihren Erzählungen, welche Vielzahl von Leben neben dem gelebten Leben als ungelebte Möglichkeiten vorhanden sind und wehe dem, der eine dieser Möglichkeiten in Erwägung zieht und aus den eingefahrenen Gewohnheiten ausbricht. "Manche Dinge, gefährliche Dinge, die in der Nähe sind, ohne einen zu berühren, sollten besser keine andere Gestalt annehmen: Worte! Manchmal sind sie das Ende. --Manuela Haselberger weniger