Mit seinem Debütroman Trigger landete Wulf Dorn einen überraschenden und viel beachteten Erfolg als Newcomer. Dass sein Erstlingswerk keineswegs nur eine Eintagsfliege gewesen ist, stellt der in Ulm lebende Schriftsteller mit Kalte Stille sehr beeindruckend unter Beweis. Der Psychiater Jan Forstner kehrt nach einer gescheiterten Ehe und dem Verlust der Arbeitsstelle in seine Heimatstadt Kahlenberg hier spielte schon Dorns erster Roman zurück. Vor 23 Jahren hatte der … mehrdamals Zwölfjährige hier ein traumatisches Erlebnis. In einer Winternacht verschwindet zunächst sein jüngerer Bruder spurlos, kurz darauf stirbt sein Vater bei einem Autounfall. Die Ungewissheit über das Schicksal des Bruders und der schreckliche Verlust des Vaters bestimmen fortan seinen seelischen Zustand und lassen ihn bis heute nicht zur Ruhe kommen. Jan erhält das Angebot, in der örtlichen Nervenheilanstalt zu arbeiten. Er nimmt den Job an und sieht darin eine Chance, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Doch bald zeigt sich, dass die Schatten der Vergangenheit ihn erneut umklammern. Jan wird Zeuge des merkwürdigen Selbstmords einer jungen Frau. Ihr Tod weckt in ihm dunkle Erinnerungen an ein ähnliches Ereignis aus seiner Kindheit. Die Spur seiner Nachforschungen führt in die Nervenklinik, und ein furchtbarer Verdacht scheint sich zu bewahrheiten. Der Fall hängt in irgendeiner Weise mit Jans persönlichen Schicksalsschlägen zusammen und weckt die Hoffnung, die Rätsel um sein Trauma endlich lösen zu können. Aber es gibt eine Person in seinem Umfeld, die eine Aufklärung mit allen Mitteln zu verhindern versucht und dabei auch vor Mord nicht zurückschreckt Mit der Wahl einer Nervenheilanstalt als Handlungsort für seinen Roman hat Wulf Dorn die perfekte Saat für einen äußerst gelungenen Psychothriller gelegt. Schritt für Schritt führt er die Leser durch ein Labyrinth dunkler Geheimnisse und zeigt uns schonungslos die Abgründe der menschlichen Seele. Erfreulicherweise wird der Spannungsbogen bis zum Ende hoch gehalten und die Perfidie des skrupellosen Täters erst auf den letzten Seiten aufgedeckt. Dorns stets packender Stil sorgt für ein fesselndes Lesevergnügen und Gänsehaut-Garantie. Dorn gehört zweifellos zu den neuen Stars unter Deutschlands Thriller-Autoren. Hoffentlich erfahren wir schon bald weitere Neuigkeiten aus Kahlenberg. Christoph Reudenbach weniger