Der Titel Lexikon der Weltarchitektur verspricht viel. Werden die Autoren diesem Anspruch gerecht? Auf jeden Fall! Dieses Buch ist ein umfassendes, gründlich recherchiertes und solides Standardwerk, das sich - detailliert, aber nicht ausschweifend -- unzähligen Fragen zur Weltarchitektur widmet. Von Alver Aalto bis Zyklopenmauerwerk finden sich hier Einträge zu Architekt/innen, Architektengruppen, Stilbegriffen, Ländern, architektonischen Fachbegriffen, Gebäudetypen, … mehraußerdem Begriffe aus Städtebau und Architektursoziologie. Nicht nur Schlagwörter können gezielt gesucht werden. Durch die hervorragende Bebilderung des Buches kann man auch den umgekehrten Weg wählen. Ich wollte zum Beispiel immer schon wissen, welcher Architekt das Schauspielhaus in Düsseldorf gebaut hat. Unter dem Eintrag "Deutschland" wurde ich sofort fündig und stieß auf ein Foto des Bauwerks mit direktem Querverweis zum Architekten: Bernhard Pfau. Allein die Neueinträge dieser aktualisierten und erweiterten Auflage umfassen 100 Seiten: Stichworte wie Architekturphotographie, Baurecht, Neue Wohnformen, Team Zoo oder WChUTEMAS vervollständigen das Repertoire an Informationen. Durch die Aufnahme von Artikeln zu Ländern wie Argentinien, Chile, Nepal, Rußland und Tibet wurden der Horizont und auch der klassische Bereich der Weltarchitektur erweitert und abgerundet. Das Lexikon der Weltarchitektur lädt ein zum Blättern und Lesen, zum Gucken und Staunen, und hat man sich einmal vertieft, merkt man kaum noch, wie die Zeit vergeht. Genausogut kann man dieses Buch schnell zur Hand nehmen und eins der fast 3.000 Stichworte gezielt nachschlagen. Die Gefahr, auch dann an diesem Buch klebenzubleiben, ist allerdings groß. Knapp 3.500 Abbildungen, dazu viele Querverweise und bibliographische Angaben zum Weiterlesen machen dieses Buch zu einem überaus informativen Nachschlagewerk für alle, die -- professionell oder nur zum Spaß -- Interesse an Architektur haben. --Sandra Neumayer weniger