In einer ehemaligen Militärstation in Alaska mit dem bezeichnenden Namen Fear Base hat sich ein bunt zusammengewürfeltes Team von Forschern der Northern Massachusetts University häuslich eingerichtet, um im ewigen Eis der Arktis Studien zu treiben, die die Erderwärmung verhindern helfen sollen. Die Wissenschaftler arbeiten vor allem an einem vergletscherten Berg, der den einheimischen Tunit heilig ist, was zu so mancher Spannung führt insbesondere, als ein gewaltiges … mehrStück des Gletschers wegbricht und eine Höhle freilegt: Denn in dieser Höhle finden die Forscher ein eingefrorenes Wesen, das sie aus gelben Augen anstarrt. Der Tunit-Schamane warnt eindringlich davor, das Geheimnis des heiligen Berges anzutasten, doch der ehrgeizige Expeditionsleiter wittert eine Sensation und informiert ein Dokumentarfilmteam über den spektakulären Fund. Die eilig angereisten Filmleute kommen zum Entsetzen der Tunit auf die Idee, die Kreatur, die sie zunächst für einen extrem großen Säbelzahntiger halten, aus dem Eis zu sägen und vor laufenden Kameras aufzutauen. Damit nimmt das Unheil seinen Lauf: Über Nacht verschwindet das Wesen aus dem Kühlcontainer, und wenig später wird ein Produktionsassistent des Filmteams zerfetzt aufgefunden. Noch glauben die Bewohner von Fear Base an ein Unglück, an den Überfall eines Polarbären. Doch nicht lange darauf, während die Suche nach der verschwundenen Kreatur auf Hochtouren läuft, wird das nächste Opfer gefunden... Es lässt sich konkret wenig anführen gegen dieses Buch, es weist keine Schwächen im Plot und keine logischen Ungereimtheiten auf, ist ordentlich recherchiert und solide konstruiert allein: Die rechte Spannung will und will einfach nicht aufkommen. Es fehlt der Funken Originalität, der den Roman zu etwas Besonderem machen würde; man hat das so und ähnlich einfach alles schon viel zu oft gelesen. Das betrifft das allgemeine Setting (Forscher gefangen in einem geschlossenen System, aus dem es vorübergehend keine Rückkehr in die Zivilisation gibt) ebenso wie die Gruppenkonstellation (Wissenschaftler Eingeborene Militär Fernsehleute), die holzschnittartigen Charaktere (der verantwortungsvoll mahnende Forscher mit unwahrscheinlichem Wissen auf allen Gebieten und fast James-Bond-artigen körperlichen Fertigkeiten; auf der anderen Seite der durchgeknallte, skrupellose Wissenschaftler; dann der für spektakuläre Bilder über Leichen gehende Filmemacher; etc. etc.) ebenso wie die Auflösung im Showdown. Alles fehlerlos gestrickt, handwerklich einwandfrei, und doch in keiner Weise besonders. Ein Thriller von der Stange. -- Christoph Nettersheim weniger