Mit John Rebus hat Ian Rankin eine der wenigen Figuren des modernen Kriminalromans geschaffen, die das Zeug zum Klassiker hat. Ein neuer Fall, von Rankin in So soll er sterben wiederum brillant gestaltet, führt den Detective Inspector in das Milieu illegaler Einwanderer und Menschenhändler. Hass und Zynismus, die er hier vorfindet, erschüttern selbst den hartgesottenen Rebus nachhaltig. In der heruntergekommenen Reihenhaussiedlung Knoxland wird ein Mann von … mehrUnbekannten erstochen. Das vermutete Motiv: Ausländerhass. Niemand in der Siedlung scheint Anstoß an der Tat zu nehmen, der Unmut der Bewohner richtet sich im Gegenteil gegen Ausländer und Asylanten. Rebus und Kollegen stoßen auf eisiges Schweigen. Die wenigen Spuren führen in ein Abschiebegefängnis, doch nach und nach wird Rebus klar, dass Fremdenfeindlichkeit allein nicht Anlass zu der Gewalttat gewesen sein kann. Er beschließt, seinen guten alten Feind Big Ger Cafferty aufzusuchen, der stets bestens informiert ist. Er ahnt nicht, in welchen Sumpf menschlicher Widerwärtigkeiten er dieses Mal geraten wird. Immer wieder thematisiert Ian Rankin in seinen Krimis gesellschaftliche Probleme, in diesem Fall Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Nie erliegt er dabei der Versuchung einer falschen Sentimentalität, nie moralisiert er. Dennoch bezieht Rankin natürlich durch seinen Helden Rebus eindeutig Stellung, und nie erschien der abgebrühte Polizist verzweifelter und schockierter als hier. Auf anrührende Art und Weise sucht der kontaktscheue Rebus die Nähe eine Aktivistin, die sich für die Belange der Asylbewerber einsetzt. Nur noch wenige Jahre ist John Rebus von seiner Pensionierung entfernt. Und da Ian Rankin in Echtzeit schreibt im Gegensatz zu vielen Autorenkollegen, deren Helden mittlerweile als Untote ihre Ermittlungen verrichten müssen, wird er wohl auch demnächst in den verdienten Ruhestand treten. Und dann? Wird er aus dem Off seinen Nachfolgern beistehen? Wird Siobhan Clarke ihn beerben? Rankin wird uns doch seinen grantelnden, melancholischen und so großartigen John Rebus erhalten, oder? --Ulrich Deurer Ian Rankin im Interview
Ian Rankin ist unbestritten einer der ganz großen Krimiautoren der Gegenwart. Die Fälle seines von Gerechtigkeit besessenen und vom Leben desillusionierten Helden John Rebus setzen Maßstäbe für das Genre. Mittlerweile haben sich Rankin und Rebus auch in Deutschland durchgesetzt. Erfahren Sie mehr in unserem Interview mit Ian Rankin.
Chronologische Reihenfolge der Inspektor Rebus-Romane Verborgene Muster Das zweite Zeichen Wolfsmale Ehrensache Verschlüsselte Wahrheit Blutschuld Ein eisiger Tod Das Souvenir des Mörders Die Sünden der Väter Dead Souls (auf Deutsch in Planung) Der kalte Hauch der Nacht Puppenspiel Die Tore der Finsternis Die Kinder des Todes So soll er sterben weniger