"Ich bin zwei. Ich bin davor und danach." So beginnt die Schwedin Pernilla Glaser ihre autobiographischen Aufzeichnungen. Davor, das ist die Zeit als sie den Brasilianer Robson kennenlernt, im August 1992. Sie möchte, daß er die Hauptrolle in ihrem Stück "Ein schwedischer Neger" übernimmt. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, daß er auch gleich die Hauptrolle in ihrem eigenen Leben besetzen wird. Ihre Liebe ist von Anfang nicht leicht und unbeschwert. Robson … mehreröffnet ihr, daß er vor einigen Jahren am Kopf operiert wurde und eine Strahlentherapie über sich ergehen lassen mußte. Seine Gesundheit steht auf wackligen Beinen, und bereits im November 1992 wissen die beiden, daß sie Robson noch immer im Griff hat. Pernilla schreibt: "Wir sind allein in der Wohnung. Aber es ist, als wären wir zu viert. Du und ich, deine Krankheit als eine eigene Gestalt, wie ein Tier in dir, und der Tod wie ein Schatten in einer Ecke. Es ist, als ob wir vier miteinander verhandeln und Kompromisse schließen." Bis zum Tod Robsons im März 1994 besteht ihr Leben aus einer Achterbahn an aufkeimender Hoffnung, tiefer Verzweiflung und immer wieder der Frage: Wie kommt man mit diesem schleichenden, heimtückischen Krebs zu Recht, der keine Planung zuläßt? Tanz auf dünnem Eis ist eine ergreifende Geschichte über Krankheit und Tod, die Pernilla immer wieder an die eigene Grenze des Erträglichen führt. "Man muß sehr gesund sein, um es auszuhalten, so krank zu sein." --Manuela Haselberger weniger