Andreas Platthaus erzählt Anekdoten, Interessantes und Wissenswertes über den Menschen Walter Elias Disney und das Imperium Disney. Walt Disney, das ist einerseits der als gute Mensch von Hollywood geltende Kulturschaffende und Perfektionist (wie er wirklich war, erzählt eine andere Geschichte: Der König von Amerika von Peter Stephan Jungk) und andererseits das Studio Walt Disney. Es war zu Beginn des Zeichentricks -- in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts -- die … mehrWunderkammer, in der 1928 der erste populäre Zeichentrick-Tonfilm entstand, 1932 den ersten Film im Dreibandfarbenverfahren von Technicolor zeigte und damit einen Standard für die gesamte Filmindustrie setzte und zudem 1937 erstmals Zuschauer mit einem abendfüllenden Zeichentrickfilm in die Kinos lockte. Walt Disney ist bis heute ein Synonym für Zeichentrick geblieben. Disney prägte mehr als eine ganze Generation, Disney hinterlässt Spuren und beeinflusst unser Leben. Autor Platthaus -- "Reduckteur" im Feuilleton der FAZ und Ehrenpräsident der Donaldisten -- wurde im Todesjahr Walt Disneys geboren. Er schreibt in dieser Disney-Biografie über das Ideal des Weltentwurfs des Medien-Tycoons, der zur perfekten Verkörperung des amerikanischen Traums wurde und dessen Maus als Inbegriff Amerikas steht. Arbeitete Disney zeitlebens daran, künstliche Figuren zum Leben zu erwecken und wurde dadurch selbst zur Kunstfigur, so will Platthaus mit dieser Biografie der Kultfigur Walt Disney Leben einhauchen und sie wieder beseelen. Er kehrt dabei im Gegensatz zu Disney den Prozess um und analysiert die Disney-Produktion vom Endprodukt und den einzelnen Fertigungsstufen her, und nähert sich so den Ideen und Idealen, die den Menschen Walt Disney bewegten, beeinflussten und auszeichneten. Platthaus entzaubert den Mythos Walt Disney mittels 256 Seiten geballter Information -- in einem äußerst gut lesbaren Text, der passagenweise durchaus witzig und gelegentlich auch kritisch daherkommt. Ein Buch, das einen neuen Blick auf die Welt des Walt Disney und seine Zeichentrickfilme ermöglicht und dem Leser jede Menge an Detailwissen vermittelt. Eine Filmografie mit allen langen Trick- und Kombinationsfilmen von 1937 bis 2001 vervollständigt den Text. --Mathias Mahler weniger