Christine Brückner ist ungehalten. Es sind so viele berühmte Reden berühmter Männer bekannt. Hatten Frauen denn nichts zu sagen? Oder wurde nur nicht überliefert, was sie zu sagen hatten? Diese kulturgeschichtliche Ungerechtigkeit wollte Christine Brückner nicht auf sich beruhen lassen, und so erfand sie Reden für Frauengestalten aus allen Mythen, für Musen, Geliebte, Ehefrauen grosser Männer in Literatur und Geschichte, wie sie nach allem was wir von ihnen wissen, in … mehrdieser Weise hätten gehalten werden können. Dabei macht sie aus ihren ungehaltenen Frauen nicht etwa nachträglich moderne Frauenrechtlerinnen, sie zeigt vielmehr – sich dicht an die Ueberlieferung haltend -, dass Schwäche oft nur als Schwäche erscheint und dass Frauen, wenn sie sich ins Leben mischen und gehört würden, stark und mutig sein und manches verhindern könnten – Krieg zum Beispiel oder Leben ohne Liebe. weniger