Bret Easton Ellis' Roman American Psycho ist eine düstere, gewalttätige Satire auf die Egokultur der 80er-Jahre unter Ronald Reagan und mit Sicherheit eines der kontroversesten Bücher der 90er-Jahre. Eine fragwürdige Berühmtheit, die den Bestsellerstatus noch untermauerte. Diese smart durchdachte Adaption von Mary Harron könnte mit auf der Welle dieser Berühmtheit schwimmen. Vor der Veröffentlichung gab es einen Kampf um das Freigabealter für American Psycho, bis … mehrdie Regisseurin sagte: "Wir werden das Buch vor seiner eigenen schlechten Reputation retten". Harron und Koautorin Guinevere Turner überwinden viele der Einsprüche gegen Ellis Roman, indem sie den größten Teil der extremen Gewalt nicht auf der Leinwand zeigen und die Terroreskapaden des Yuppie-Killers Patrick Bateman (Christian Bale) anhand von Blutspritzern und eindeutigen Souvenirs nur andeuten.Bale ist messerscharf als unausgefüllte Wirtschaftsdrone: ein herausgeputzter Tiger in Designeranzügen, dessen Sprechstimme teils nach Verkäufer, teils nach Selbsthilfeguru, aber immer künstlich klingt. Sich selbst mit der Selbstsicherheit eines männlichen Models ertragend, verbringt er seine Tage in der dumpfen Welt der Statussymbole, der Egomanie und des seelenlosen Smalltalks, lebt aber in der Nacht seine explosive Mordlust mit der vollendeten Pedanterie eines hoffnungslos Besessenen aus.Die Herangehensweise des Films an die psychotische Abschlachterei ist ebenso schockierend wie unaufdringlich; selbst der unfassbare Angriff des nackten Bateman mit einer Motorsäge ist aufgrund des auf Hochglanz polierten, glühenden Instruments des Todes überaus bemerkenswert.Harrons Film ist wie ein irrsinnig ausgelassener, heiter-heimtückischer Raum voller Spiegel, die alle Batemans Psyche spiegeln und langsam zerbrechen, als das gezeigte Porträt zunehmend groteske und immer verrücktere Züge annimmt. --Sean Axmaker weniger