Atlantis ist eine Unterwasserfantasie in atemberaubenden, brillianten Bildern. Luc Bessons Essayfilm aus dem Jahr 1991 kommt ohne jeglichen Kommentar aus und präsentiert die Meeresbewohner zu eklektischen Synthesizerklängen. Atlantis wirkt wie das filmische Äquivalent zu einem Enya-Album und erinnert in seiner Wirkungsweise an eine Lavalampe.
Luc Besson reiste mit seinem Kameramann Christian Pètron drei Jahre lang um die Welt. Die beiden kehrten mit einer beeindruckenden … mehrSammlung kristallklarer Unterwasseraufnahmen von unterschiedlichen Kreaturen zurück, darunter Seelöwen und Pinguine von den Galapagos Inseln, Delphine von den Bahamas, neukaledonische Wasserschlangen, Riesenrochen, Oktopusse, Haie und etliche merkwürdige Geschöpfe wie etwa die schwerfälligen Manatees, die man vor Floridas Küsten aufstöberte. Um die Bilderflut zu strukturieren, unterteilte man das Material in elf Kapitel, denen man leichtfertig Begriffe wie Zärtlichkeit, Liebe, Hass oder Dunkelheit verpasste und in denen jeweils eines oder mehrere Tiere vorgestellt werden. Das führt mitunter zu eindimensionalen Klischees, so wenn beispielsweise Haie mit dem Begriff Hass assoziiert werden. Der synthetische Ethno-Sound von Bessons langjährigem Mitstreiter Eric Serra unterstreicht diesen Eindruck.
Die Stärke des Films liegt dann auch auf der visuellen Ebene. Als Zuschauer verliert man zeitweise jegliche Orientierung und die Bilder erreichen eine surreale Qualität, die den staunenden Blick auf die unbeschreibliche Schönheit der Unterwasserwelt freigeben. Wenn man mit einem Gefühl der völligen Schwerelosigkeit mit den Delphinen mitzuschwimmen glaubt, vergisst man die Kritikpunkte und genießt.
Extras:
- Trailer
- Über die abenteuerlustige Crew
- Produktionsnotizen weniger