Alles, was Spätzünder Marina über menschliches Verhalten und Sexualität weiß, kennt sie aus den Tierdokumentationen von Sir David Attenborough ("Attenberg"). Sie übt sich lieber in der Imitation von Affen als im Annähern an das andere Geschlecht. Ihre einzige Bezugsperson, abgesehen von ihrem krebskranken Vater, ist ihre Freundin Bella. Bella bemüht sich, Marina aufzuklären, und weiht sie in ihre eigenen Erfahrungen und Phantasien ein. Aber erst als ein Fremder in die … mehrStadt kommt, beginnt Marina die Mysterien der menschlichen Fauna auf eigene Faust zu untersuchen. Neues, gefeiertes Kino aus Griechenland: Hier trifft schräge Anthropologie auf griechische Industrie-Tristesse, Silly Walks à la Monty Python und einen Soundtrack zwischen No-Wave und französischem Chanson. Regisseurin Athina Rachel Tsangari zeigt eine junge Frau, die die Absurditäten des Lebens mit der Neugier eines Kindes erkundet, und entwirft dabei das Bild einer abstrakten Spezies Mensch. Hauptdarstellerin Ariane Labed wurde 2010 bei den Filmfestspielen von Venedig als beste Darstellerin ausgezeichnet. weniger
Die falsche Schreibweise des für seine BBC-Tierdokus bekannten Sir David Attenborough im Filmtitel ist Programm. Denn die Welt von Attenberg ist wohl ähnlich zur unseren, aber dennoch "irgendwie anders". Menschen imitieren tierische Balzrituale; die beiden Hauptdarstellerinnen üben Zungenküsse oder marschieren identisch gekleidet und im Gleichschritt auf so seltsame Weise, als wären sie direkt ... weiterlesen