Es ist klar, weshalb Melanie Griffith den Bestseller von Mark Childress Verrückt in Alabama als perfektes Vehikel für sich selbst betrachtete. Die Rolle von Lucille, einer hübschen, wohlbehüteten Ehefrau in Alabama, die von einer glorreichen Filmkarriere träumt, ist perfekt auf sie zugeschnitten. Melanie Griffiths Ehemann Antonio Banderas hat eine durchaus respektable Leistung abgeliefert, indem er sie als Regisseur in seinem Debut anleitete: sie liefert durch ihre … mehrpackende, amüsante und warmherzige Darstellung die beste Vorstellung seit Gefährliche Freundin ab. (Zudem sieht sie einfach umwerfend aus). Abgesehen davon stellt der Film ein Konglomerat aus verschiedenen Genres dar: eine leicht altmodisch wirkende, surreale Komödie mit dem Touch einer Geistergeschichte aus dem amerikanischen Süden, kombiniert mit einer todernsten Parabel über den Bürgerkrieg. Zu Beginn des Films, im Sommer des Jahres 1965, hat Lucille (Griffith) gerade ihren gewalttätigen Ehemann umgebracht und verlässt die Stadt in Richtung Hollywood -- mit seinem Kopf in einem Tupperware-Behälter. Szenen aus ihrer durchgeknallten Reise wechseln sich ab mit Vorfällen in Alabama, wo sich protestierende Schwarze Auseinandersetzungen mit mörderisch intoleranten Weißen liefern. Man kann sich nicht vorstellen, wie diese anscheinend unvereinbaren Erzählstränge zueinander finden sollen, aber es klappt auf erstaunlich effektive Art und Weise. Die Moral von beiden Geschichten zeigt sich am Ende: "Du kannst die Freiheit begraben, aber töten kannst Du sie nicht." Außergewöhnliche Vorstellungen von Robert Wagner als Lucilles Agent in Hollywood, Rod Steiger als schrulliger Südstaaten-Richter, Meat Loaf als brutaler und bigotter Südstaaten-Sheriff und Lucas Black (Sling Blade -- Auf Messers Schneide) als Lucilles junger, prinzipientreuer Neffe, geben dem Film zusätzliche Kraft. --Laura Mirsky weniger