Neben Counterstrike gehört Day of Defeat zu den beliebtesten Mods für den Actionklassiker Half-Life . Grund genug für den Publisher Activision, Day of Defeat als eigenständiges Spiel auf den Markt zu bringen. In Day of Defeat verschlägt es Sie in die Wirren des Zweiten Weltkriegs, genauer gesagt: ins Jahr 1944, wo Sie an der Front entweder auf Seiten der Alliierten (England, Amerika) oder der Deutschen um die Vormachtstellung in Europa kämpfen. Bevor Sie in … mehrdie virtuelle Schlacht ziehen, gilt es jedoch erst einmal, sich für eine von sechs unterschiedlichen Charakterklassen zu entscheiden, die alle über ihre ureigenen Stärken und Schwächen verfügen. Während der Sturmtrupp-Soldat mit seinem Sturmgewehr, das in puncto Durchschlagkraft sogar noch das MP40 des Unteroffiziers übertrifft, bestens für den Nah- und Häuserkampf gerüstet ist, kann der Grenadier mit dem K98 dank der Zielgenauigkeit seiner Waffe und des Bajonetts als Allroundkämpfer angesehen werden. Der Scharfschütze indes sollte auf Nahkämpfe nach Möglichkeit verzichten und sich auf Distanzangriffe beschränken. Am besten ist es in dieser Rolle, das Terrain geschickt zum eigenen Vorteil auszunutzen und den Feind aus der sicheren Deckung von Gebäuden unter Beschuss zu nehmen, da dieser Charakter für den offenen Fronteinsatz viel zu anfällig ist. Das wird noch dadurch verschlimmert, dass es im Spiel keine Sanitäter gibt. Egal auf welcher Seite oder in welcher Funktion Sie schließlich kämpfen: Sie kommen auf jeden Fall weit herum! So erleben Sie beispielsweise die Landung der Alliierten am Omaha Beach hautnah mit, versuchen, die Stadt Anzio einzunehmen und liefern sich in den Ruinen deutscher Dörfer einen erbitterten Häuserkampf mit dem Gegner. Die Aufgaben, die es dabei zu bewältigen gilt, sind von Karte zu Karte unterschiedlich. Mal geht es darum, ein feindliches Kraftstofflager in die Luft zu jagen, dann sollen Sie einen Funkturm zerstören oder ein Bataillon deutscher Königstiger unschädlich machen. Die Verteidigung übernehmen dann die in der Nähe stationierten Gegenspieler. Die größte Stärke von Day of Defeat ist sein Realismus. Wenn Sie etwa als MG-Schütze mit der großkalibrigen MG-42 hantieren und die Wumme im Stehen abfeuern, verzieht die Waffe durch den Rückstoß so stark, dass man kaum eine Chance hat, sein Ziel zu treffen -- selbst wenn man direkt davorsteht. Klappt man hingegen das Zweibein der MG aus, sieht die Sache schlagartig ganz anders aus. Darüber hinaus ist es nahezu unmöglich, einen Gegner im Laufen gezielt aufs Korn zu nehmen. Day of Defeat ist ein reines Onlinespiel, das ganz ohne Einzelspielermodus daherkommt. Doch nicht nur deshalb hat das Spiel Mühe, mit Titeln wie Battlefield 1942 oder Vietcong zu konkurrieren. Auch dass die Grafik auf der mittlerweile fünf Jahre alten Half-Life -Engine basiert, ist deutlich zu sehen. Dass Day of Defeat für Genrefans dennoch recht interessant ist, liegt neben den verzwickten Maps und dem hohen Realismusgrad vor allem an der bedrückenden Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. --Andreas Kasprzak Pro:
Mitreißende Atmosphäre Sechs verschiedene Charakterklassen Realistisches Waffenverhalten Fünfzehn abwechslungsreiche Karten Kontra:
Veraltete Grafik Kein Einzelspielermodus Spielerische Schwächen weniger