Nachdem in letzter Zeit wiederholt der Zweite Weltkrieg als Hintergrund für taktisch angehauchte Ego-Shooter à la Medal of Honor: Allied Assault herhalten musste, dient in Vietcong der Vietnam-Krieg als Kulisse. In Vietcong schlüpfen Sie in die Rolle des Soldaten Steve R. Hawkings, der 1967 in Vietnam eine fünfköpfige US-Spezialeinheit befehligt. Damit Ihr Team auf jede nur erdenkliche Situation vorbereitet ist, verfügt jedes Mitglied über spezielle Fähigkeiten. … mehrSo fungiert Ihr einheimischer Kontaktmann Le Duy Nhut als Fährtenleser. Sanitäter Crocker verarztet die kleinen und großen Wehwehchen Ihrer Männer. Der MG-Schütze C. J. Hornster ist mit seiner M60 der Mann fürs Grobe, indes Bronson am liebsten mit Sprengstoff hantiert. Funker P. J. Defort schließlich stellt Ihre Verbindung zum Hauptquartier dar, wenn Sie in der grünen Hölle auf die Jagd nach Charlie gehen. Die Aufgaben, die Sie und Ihr Team in den knapp 20 Missionen von Vietcong meistern müssen, sind ebenso nervenaufreibend wie abwechslungsreich. Mal geht es darum, die eingekesselten US-Truppen beim Verteidigen strategisch wichtiger Stellungen zu unterstützen. Dann gilt es, einen Kriegsgefangenen aus einem Lager des Vietcongs zu befreien, Versorgungswege des Feindes abzuschneiden, Brücken in die Luft zu sprengen oder feindliche Flugabwehrgeschütze zu zerstören, damit die amerikanischen Bomber ohne Gefahr ihre tödliche Fracht abwerfen können. Das kennt man zwar alles mehr oder weniger schon aus anderen Spielen dieser Couleur, doch die Missionen in Vietcong sind dermaßen spannend gestaltet und so voller überraschender Wendungen, dass dies nicht weiter ins Gewicht fällt. Zumal die künstliche Intelligenz Ihrer Computerkameraden (wie auch Ihrer Widersacher) diese Bezeichnung in Vietcong tatsächlich verdient. Die Mitglieder Ihrer Truppe kommen ihren jeweiligen Aufgaben so selbstständig nach, dass man das Gefühl hat, wirklich der Anführer der Jungs und nicht ihr Babysitter zu sein. Die Computergegner glänzen durch Cleverness, Teamwork und Verschlagenheit: Angriffe aus dem Hinterhalt sind hier die Regel statt die Ausnahme. Genauso wie Ihre Männer in Deckung gehen, um dann von einer geschützten Position aus ein paar gezielte Salven auf den Feind abzugeben, tun das auch Ihre Feinde. Da Sie es also mit absolut ernst zu nehmenden Gegnern zu tun haben, reicht selbst das üppige Waffenarsenal mit Pistolen, Gewehren, MPs und Granaten zuweilen nicht aus, um der Situation Herr zu werden. Aus diesem Grund haben Sie hier und da die Möglichkeit, sich hinter das stationäre MG eines Kampfhelikopters oder Schnellbootes zu klemmen. Aus dem Verkehr gezogene Gegner lassen Waffen, Munition und andere nützliche Utensilien fallen. Doch um diese an sich zu nehmen, müssen Sie dafür irgendetwas anderes aus Ihrem Inventar zurücklassen, da Sie immer nur eine Waffe je Gattung bei sich tragen können -- also zum Beispiel immer nur eine Pistole und ein Gewehr. Neben dieser Einschränkung haben Sie auch noch mit den Tücken des Dschungels zu kämpfen. Denn dieser bietet Ihren Gegnern jede Menge Deckungsmöglichkeiten und ist zudem so sehr mit Stolperdrähten und Sprengfallen gespickt, dass man sich vor jedem Schritt vergewissern sollte, wohin man tritt. Denn mit der körperlichen Verfassung Ihres Helden verhält es sich genauso realistisch mit allem anderen in Vietcong . Mit anderen Worten: Manchmal reichen bereits ein, zwei Treffer und Sie können die Mission von vorne beginnen. Fazit: Vietcong ist ein ebenso packender wie abwechslungsreicher Taktik-Shooter, dessen hoher Realitätsgrad allerdings nicht jedermanns Geschmack sein dürfte. Actionfreaks mit starken Nerven müssen zuschlagen. --Andreas Kasprzak Pro:
Spektakuläre, lebensechte 3-D-Grafik 20 spannende Missionen Fünfköpfiges Spezialistenteam Sagenhafte Sound-Kulisse Extrem realistisch Ausgefeilte Team-KI Clevere Gegner Kontra:
Eingeschränkte Speicherfunktion Hardware-hungrig weniger