Nach sechs Jahren kreativer Schaffenspause, lediglich unterbrochen durch ihr ausgezeichnetes Live-Album Green Bus 1996, veröffentlichen Les Negresses Vertes endlich wieder ein Studioalbum. Viel hat sich getan nach dem Tode des Lead Sängers Elno. Die grünen Negerinnen, die ihren Namen auf eine Beleidigung gegen sich zurückführen, als sie mit grün gefärbten Haaren auf einem Ball in Paris Breakdance vorführten, während alle anderen Tango tanzten, sind von zehn auf sechs … mehrMitglieder geschrumpft und haben das Punk-Element Elnos gegen die elektronische Visionarität von Howie B, der einst als Tour-DJ von U2 Karriere machte, eingetauscht. Wer frühere Aufnahmen der Pariser Folk-Funk-Punks kennt, wird überrascht sein über den stilistischen Wandel, der jedoch noch immer die alten Les Negresses Vertes durchschimmern läßt. Der Sound läßt sich insgesamt als legitime Mixtur aus Folk, Funk und Elektronik bezeichnen, dem die Tanzelemente aus früheren Tagen leider oftmals fehlen, der dafür aber dafür mit Freejazz- und Spacepop-Elementen angereichert ist. Die Texte sind nach wie vor französisch gehalten, was die Ausnahmestellung dieser Combo noch unterstreicht. Insgesamt eine durchaus hörenswerte, wenn auch gewöhnungsbedürftige Scheibe, die wahrscheinlich ebenso viele neue Freunde findet, wie sie alte Freunde verliert. --Felix von Vietsch weniger
1 - Face A La Mer (Massive Attack Rmx) - Les Negresses Vertes